Heute ist Freitag (wenn man unterwegs ist, kann man die Tage nicht mehr zuordnen & man weiß nie welcher Wochentag gerade ist, wozu auch?), ok nein es ist doch Samstag, glaube ich. Es ist strahlender Sonnenschein, wir gehen frühstücken und hängen einfach in der Hängematte ab. Dann Mittagessen, wir machen Bekanntschaft mit 2 deutschen Mädels, die eine liebt den österreichischen Dialekt und versteht uns sogar mit Dialekt. Dann werden wir so gegen 14.00 mit dem Boot zum Katamaran gebracht. Bis zur nächsten Insel sinds ca. 1,5 Stunden, also ganz angenehm. Dann werden wir wieder mit einem kleinen Boot vom Resort abgeholt, die Fahrt ist ziemlich wackelig und der Kapitän hat Spaß daran über jede Welle Vollgas drüberzudonnern. Wir haben auch Spaß daran, auch wenn es manchmal schmerzt. Empfangen werden wir von der Familie mit Gitarren und Gesang, Fiji Manier eben, Begrüßungsdrink und alle notwendigen Infos werden uns gesagt. Morgen ist Sonntag, das heißt es finden keine Aktivitäten statt, ist hier ein sehr heiliger Tag, eigentlich wie bei uns nur hält sich hier wirklich jeder dran; das einzige was stattfindet ist die heilige Messe um 11.00 Uhr. Vor ein paar Tagen haben wir schon über den Wanderweg nach oben hier gehört, das haben wir uns für morgen Vormittag vorgenommen. Dann werden wir in unseren Bungalow (komm vorbei in meinem Bungalow...) gebracht und wir sind sehr zufrieden.
Schaut alles sehr schön aus und wir haben sogar einen kleinen Balkon mit Blick aufs Meer. Dann kommen wir mit der Dame ins Gespräch und erzählen ihr, dass es vor 2 Tagen bei der Nabua Lodge weiter oben im Norden geregnet hat. Sie meint, sie würden es sich auch wünschen, dass es nach über einem halben Jahr endlich einmal regnet bezüglich der momentan herrschenden Wasserknappheit. Apropos Wasserknappheit - es gibt kein fließend Wasser und wie wir ankommen, ist gar kein Wasser verfügbar. Ab 18.00 soll es Wasser geben und ich freue mich jetzt schon auf eine erfrischende Dusche. War dann wohl nichts und es gibt erst am nächsten Morgen wieder Wasser, natürlich nur kaltes und nur begrenzt. Strom ist von 18.00 - 22.00 verfügbar Fiji Time. Hier lernt man Dinge wie fließendes Wasser, immer verfügbar zu schätzen und merkt wie selbstverständlich man manche Sachen hinnimmt. In Wahrheit sind wir doch sehr verwöhnt in Europa und vergessen das ständig. Auch so eine Sache was uns auf den Insel bewusst wird, ist das einkaufen. Hier gibt es keinen Supermarkt, wo man hinkann. Man muss das nehmen, was einen gebeben wird und wenn es aus ist, dauert es schon mal etwas um es nachzubekommen. Man lernt mit dem auszukommen was da ist und es ist manchmal ein unangenehmes Gefühl, aber auch sehr befreiend. So bevor ich jetzt mit noch mehr Lebensweisheiten komme, weiter zum eigentlichen Geschehen. Wir genießen die Zeit, gehen nicht duschen und gehen Abendessen (funktioniert auch ohne Duschen und mit mittlerweile komisch riechendem Gewand, zum keine Ahnung wievielten Mal schon angezogen ganz gut.) Ich schlafe sogar besonders gut, die Wellen, das Meeresrauschen im Hintergrund sind meine Einschlafmittel. Daran könnte ich mich gut gewöhnen.
Wir starten mit Frühstück und motiviert an die Spitze nach oben zu kommen. Wir fragen nach wo der Start ist, sie wollens uns nicht sagen, da Sonntag ist und wir können da nicht raufgehen. Na gut unser Entschluss steht fest, wir gehen trotzdem. Nicht, dass wir das nicht akzeptieren würden, aber wir sind nur den einen Tag da und es tut ja keinem weh. :-) Nach einer irgendwie mir ewig vorkommenden Suche findet Daniel endlich den Start. (Ich muss gestehen, ich hab irgendwann aufgegeben und mir eine Pause in der Hängematte gegönnt, Motivation war verflogen.) Es fällt mir schwer aus der Hängematte rauszukommen, aber die Sicht von oben ist wiedermal zu verlockend. Der Fußmarsch nach oben dauert ca. 1 Stunde und ist unglaublich anstrengend, der Weg ist ganz in Ordnung aber die Luftfeuchtigkeit kostet uns unsere ganze Kraft. Nach kurzer Zeit sind wir beide schweißgebadet und die morgendliche Dusche und Frische ist wie wenn es sie nie gegeben hätte. Doch wir gehen weiter. Oben angekommen werden wir belohnt mit einem guten Ausblick und vor allem etwas frischer Luft. Das Wetter ist leider etwas bewölkt und die Farben kommen nicht so hervor, dafür hat es etwas Mystisches. Der Abstieg fällt um einiges leichter. Bei dem letzen Stückchen (es ist sehr rutschig und steil), scherzen wir noch wer die besten Abstütztechniken hat, weil uns ständig die Füße weggezogen werden, wir uns aber immer wieder gerade noch in letzter Sekunde retten können. Dann mein Sturz, kurz und fast schmerzfrei, etwas zu weit am Rund und ich liege da. Gott sei Dank nur ein paar kleine Schürfwunden davon abbekommen. Mit Meerwasser sauber gewaschen und man sieht es kaum. Wieder unten angekommen beobachten wir die Messe etwas und gönnen uns dann ein kurzes Nickerchen in der Hängematte. Wie kann man eigentlich ohne Hängematte leben? :-) Dann ertönt wieder ein Trommeln, das ist immer das Zeichen das etwas passiert und wir werden zum Mittagessen gerufen. War sehr sehr lecker, aber es ist halt fast immer das gleiche. Nudeln, Gemüse, fade Kartoffeln, letschades Toastbrot & Reis. Wieder warten aufs Boot und da sind wir gerade. Im Katameran, das Wetter hat ziemlich zugezogen, darum sitzen wir drinnen. Es ist gut voll und eiskalt. Wir schauen gerade was wir noch anziehbares dabei haben, um uns vor der Klimaanlage zu schützen. Dann gehts wieder zurück in die Zivilisation nach Nadi mit fließendem Wasser, Strom und Internet und ihr könnt endlich bei unserem Blog weiterlesen.
Viel Spaß dabei und BULA.