Hier stinkt`s gewaltig

Nach einer wirklich warmen Nacht - unsere neue Kingsize Bettdecke ist der Wahnsinn - endlich einmal gut und vor allem warm geschlafen, sogar ohne dicken Pullover. Schon alleine in der Früh das Aufstehen, fällt einem viel leichter, wenn man nicht schon komplett durchgefroren ist. Neuseeland - jetzt sind wir für deine Temperaturen gewappnet. Wir wachen auf und es regnet. Naja dafür war gestern in Hobbiton das Wetter perfekt. Unser Campingplatz ist sehr schön und fast direkt an einem Bach gelegen. Gleich ein paar Minuten weiter ist die Stadt Taupo und ein paar Minuten in die andere Richtung ist der meistfotografierteste Wasserfall Neuseelands - die "Huka Falls". Da wollen wir hin und liegt ja praktisch am Weg. Wir fahren die paar Minuten und sind schon da, unglaubliche Wassermengen kommen hier bei der etwas engeren Stelle zusammen - 200.000 l pro Sekunde. Unvorstellbar. Das Wasser hat eine unglaublich schöne Farbe und das trotz des eher bescheidenen Wetters - so ein eisblau irgendwie. Es ist scheinbar noch zu früh, denn wir sind praktisch alleine dort.

 

 

Dann geht's weiter nach Orakei Korako - ein Park mit geothermischen Aktivitäten. Fahrzeit - ca. eine dreiviertel Stunde. Die Tickets haben wir übers Internet gebucht, um 10 % günstiger als vor Ort. Man spart, wo man nur kann. Das Gebiet befindet sich etwas nördlich der Stadt Taupo und liegt direkt am Waikato River. Dort angekommen, herrscht am Parkplatz gähnende Leere. Kann uns nur recht sein. Wir fahren mit einem kleinen Boot zu dem Park hinüber, der Bootsfahrer ist einer der unmotiviersten Menschen, die wir hier gesehen haben und auch sehr unfreundlich. Na gut soll er, wir lassen uns die Laune nicht verderben. Wir kommen an und sind im "versteckten Tal", wie es auch genannt wird. Gleich am Anfang des Rundweges, sehen wir eine wunderbare Farbenvielfalt, die verschiedensten Gelb- bzw. Goldtöne gemischt mit grellem Grün, weiß, dann wieder etwas rötliches. Zweitweise stinkt`s wirklich gewaltig, vor allem bei den brodelnden Schlammbecken. Überall sprudelt etwas, wir sehen Geysire, kleine Becken mit herrlich aussehendem Wasser; vermutlich sehr, sehr heiß. Es gibt auch schöne Aussichtspunkte, wo man das ganze Areal sehen kann. Dann auf der anderen Seite wieder der Regenwald. Ein wahres Naturspektakel. Schon wie in der Stadt Rotorua, dampft es überall raus und man muss natürlich auf dem Weg bleiben, da keiner vorhersagen kann, wie sich das entwickelt und verändert. Wir brauchen ca. 1,5 Stunden für den Weg und der Regen wird leichter und die Sonne kommt sogar etwas durch. Schön, was uns die Natur zu bieten hat.

 

Dann geht's wieder zurück, der Bootsfahrer ist jetzt etwas freundlicher und redet sogar kurz mit uns. Am Flughafen haben wir uns ein Haufen von Infomaterial mitgenommen und da waren 2 Gutscheine für ein heißes Getränk dabei, die wir hier einlösen können. Herrlich, so ein Cappuccino aus der Tasse. :-) Schon lange her. Nach der Stärkung fahren wir wieder zurück nach Taupo, wir suchen uns dort die Bibliothek um unsere Sachen etwas aufzuladen - kein Power in unseren Akkus. Das dauert sooooo lange. Nach 2 Stunden haben wir keine Lust mehr, obwohl die Bibliothek wirklich sehr schön ist und fahren weiter Richtung Napier, wie wir gelesen haben der sonnigste Ort Neuseelands. Bei der Hinfahrt sehen wir Landschaft, Landschaft und noch mehr Landschaft und natürlich viele Schafe.

Wir kommen so gegen 18.30 Uhr dort an und es gibt einen Parkplatz in der Stadt, wo man gratis übernachten kann allerdings nur für 8 Autos. Dort angekommen, leider keiner mehr frei. Egal wir kochen uns erstmal etwas und genießen die letzten Sonnenstrahlen, sehr schön da direkt am Meer. Dann gehen wir eine Runde spazieren und so gegen 20.00 wird zwar ein Parkplatz frei und wir wollen uns dort hinstellen, aber irgendwie kommt uns das Ganze komisch vor, es sind eigenartige Leute unterwegs und wir fühlen uns nicht gerade wohl & willkommen.

Es kommt ein Art Parkwächter vorbei und wir fragen ihn, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt, hier kostenlos zu übernachten. Seine Antwort, ganz wie man es von einem Kiwi denkt, wir sollen einfach auf der Hauptstraße an dem Parkstreifen stehen bleiben Richtung Meerseite. Auf der anderen Seite sind Bewohner und dort sollen wir nicht stehen bleiben, nicht das sich wer beschwert oder aufregt. Ziemlich einfach, wir suchen uns dort neben der Straße direkt am Meer einen Platz und schlafen somit dort. So unkompliziert lieben wir das. Sogar mit WLAN vom Ort, das einwandfrei und sehr schnell funktioniert und das kostenlos. Wir schlafen gut, es wird immer gemütlicher oder man gewöhnt sich an das Liegen.

 

Am nächsten Morgen stehen wir bereits um halb 6 auf und sehen direkt vom Auto aus den Sonnenaufgang. Guten Morgen wunderschönes Neuseeland. Frühstück gibt's direkt am Meer mit angenehmen Frühlingstemperaturen und Meeresrauschen. Es ist dort ein sehr beliebter Spazierweg und viele Hunde und natürlich auch Menschen gehen vorbei. Die Krönung war, dass auch ein Malteser wie unserer daheim zu uns kommt und sich gerne von uns streicheln lässt. Der Besitzer, ein sehr freundlicher Mann gibt uns gleich noch ein paar Tipps für die Südinsel und meint dies wird spektakulär. Unsere Vorfreude für die Südinsel ist wirklich schon sehr, sehr groß; da uns ja bereits die Nordinsel begeisterte. Nach dem wir gut gestärkt für den Tag sind fahren wir zu einem Aussichtspunkt und schauen uns dann die Stadt Napier an. Die ganze Stadt ist im Art Déco Stil, also viele Häuser in Pastellfarben, Retro Look, viele Verschnörkelungen, schöne Häuser, eben alles ein bisschen "Vintage". Wirklich einen Besuch wert. Dann geht's noch ab ins Museum bei freien Eintritt, wieder etwas dazugelernt über die Maori Kunst, das schwere Erdbeben, dass die Stadt 1931 erschütterte und vom neuseeländischen Kubismus. So um die Mittagszeit wird`s Zeit wieder weiterzufahren, wir machen uns auf den Weg nach Wellington - 320 km sind zu bewältigen. Mal schauen, wie weit wir heute kommen.