Ups & Down - Höhen & Tiefen

Tag 10 - 12 unseres Neuseelands Roadtrip

 

Wir sind sogar sehr weit gekommen - bis ca. 40 Minuten vor Wellington und hörten dabei die Backstreet Boys mit As long as you love me. Dort haben wir für günstiges Geld 6 Dollar pro Person im Kaitoke Regional Park übernachtet, direkt neben den Schwarzkopfschafen. Ein wunderschönes Gebiet, sehr viel Platz und mit super Kochzonen. Meiner Meinung nach einer der schönsten Schlafplätze bis jetzt. Bevor wir uns in unsere Komfortzone mit integriertem Esszimmer, Couch & Schlafzimmer zurückziehen, also in unser Auto :-), gehen wir noch eine Runde spazieren über eine Hängebrücke, da dort Szenen aus Herr der Ringe gedreht wurden (Rivendell). Gut ausgeschlafen geht's nach einer kleinen Auseinandersetzung mit einer Ente weiter. (Daniel wollte die Ente beim Frühstück nicht dabei haben, verjagte sie tapfer und rutsche dabei natürlich aus. Keine Sorge der Ente geht's gut und Daniel auch. Die Geschichte ging gerade noch mit einem Happy End aus, Daniel fütterte die Ente dann sogar.)


Wir fahren in die Hauptstadt Neuseelands, sicher eine der kühlsten und windigsten, nach Wellington. Wäsche waschen ist angesagt, daher ab in den nächsten Waschsalon, wir geben unsere Sachen ab und 2 Stunden später holen wir sie wieder gewaschen und getrocknet ab. Praktisch. In der Zwischenzeit erledigen wir ein paar Einkäufe, Lebensmittel und Gas für unseren Gaskocher werden gebraucht. Um die Mittagszeit sind wir fertig damit und fahren auf den Hausberg der Stadt, Mt. Victoria; sehr windig aber schöner Ausblick über die Stadt. Wir bekommen Hunger und schauen uns in der Cuba Street um, eine sehr hippe und trendige Straße, alles im Cuba Style. Prompt entdecken wir eine Art Markthalle und darin einen Food Court, es wird alles mögliche internationale angeboten. Ich entscheide mich für asiatisch, Daniel für Sri Lankisch. Sehr, sehr lecker. Ab in die Kirche, Old St. Pauls, eine wunderschöne gotische Kirche aus Holzbau. Und zu guter Letzt noch ein längerer Spaziergang im Botanischen Garten der Stadt, wo man unterschiedliche Themengarten findet. Auf jeden Fall einen Besuch wert, dort findet man auch die Cable Cars. Es ist bereits Abends und wir suchen durch unsere App einen Campingplatz, am besten mit heißer Dusche. Wie wir hinkommen ist genau noch 1 Platz frei, leider ein teurerer da mit Strom, das heißt eigentlich für Wohnmobile. Egal Hauptsache ein Platz. Wie wir später draufkommen ist am nächsten Tag ein Fußballmatch, Neuseeland gegen Peru in Wellington und darum ist da so viel los. Es ist wieder eine frostige Nacht, aber mit Decke geht's schon, komplett eingehüllt von Kopf bis Fuß.


Am nächsten Morgen gibt's ein leckeres Frühstück, ein Schwätzchen mit 2 Schweizern, die schon zum 4. Mal in Neuseeland sind und dann wissen wir nicht recht was wir mit dem Vormittag anfangen sollen. Wir setzen uns in die Lobby vom Motel, wo auch der Campingplatz dazu gehört und sortieren unsere Fotos, laden unsere Geräte wieder auf und so vergeht auch die Zeit sehr schnell. Dann um die Mittagszeit geht's mit dem Auto Richtung Picton Fähre - die Interislander Fähre. Diese haben wir ein paar Tage vorher gebucht, da viele meinten am Wochenende und zur Fast Hauptsaison ist es nicht so einfach kurzfristig einen Platz zu bekommen und online war es auch günstiger. War gar nicht so einfach zu entscheiden, an welchen Tag wir mit der Fähre fahren sollen, um uns nicht zu sehr einzuschränken. Hat aber gepasst. Wir sind natürlich etwas zu früh dran, aber egal, wie echte Proficamper kochen wir uns noch einen Kaffee in der Warteschlange zum einchecken bzw. bis wir auf die Fähre dürfen. Wir fahren auf die Fähre Interislander, ist wie wenn man in eine Tiefgarage fahren würde. Dann geht's natürlich ohne Auto hinauf aufs Deck. Ein sehr schönes Schiff und wir sichern uns gemütliche Plätze direkt am Fenster im Lounge Bereich. Die Fahrt ist angenehm, vergeht sehr schnell und dauert 3 Stunden. Dann wieder ab zum Auto, raus aus dem Schiff und Willkommen auf der Südinsel. Bevor wir weiterfahren können, müssen wir leider noch tanken. Leider weils sehr teuer ist und wir brauchen sehr viel Sprit. Zwischenbilanz Nordinsel, nicht ganz 11 Tage und 2.400 km gefahren. Dann fahren wir noch weiter nach Nelson und schlafen dort auf einen Carpark. Einfach ein öffentlicher Parkplatz mit Toiletten, mitten in der Stadt. Wir fahren an einem Kino vorbei und wir bekommen Lust auf einen Film. Also ab ins Kino, es spielt "Bad Moms 2". Gut wir kaufen Karten und verstehen sogar fast alles vom Film. Sehr lustige, weihnachtliche Komödie. Überhaupt das Fluchen kommt auf Englisch einfach viel besser rüber. Warum nicht in Neuseeland ins Kino gehen. Fernseher haben wir ja auf unserer Reise noch nie zur Verfügung gehabt, vermissen wir aber auch gar nicht. Die Nacht war vor allem für Daniel eher schlaflos, Samstagabend und es war sehr laut auf dem Parkplatz bzw. in der Innenstadt.


Mehr oder weniger ausgeschlafen starten wir dann in den Sonntag. Für Herr der Ringe Fan ist die Stadt Nelson natürlich ein Muss, weil dort der Originalring vom Film geschmiedet wurde von Jens Hansen. Der Shop war leider geschlossen, aber durch die Auslage sehen wir den Ring. Sonntag ist natürlich Markttag und wir gehen zum Nelson Market, ein netter Markt, wo wir uns günstig Gemüse kaufen und leckere Erdbeeren, für die gerade Saison ist. Aja und eine Office Party CD um 2 Dollar mit richtigen Klassikern, unser Radio funktioniert nicht so gut und findet fast nie einen Sender und ohne Musik fehlt was. Wir schauen uns noch die Kirche von außen an und dann geht's ab Richtung Westküste.

 

Nach 2 Stunden Fahrt sehnen wir uns nach einer Pause. Wir bleiben auf einem Parkplatz stehen und entdecken zufällig, dass hier auch ein Wanderweg angeboten wird und die längste Hängebrücke Neuseelands. Kommt uns gerade recht, dass wir uns ein bisschen die Füße vertreten können. Wetter ist herrlich, 20 °C warm und strahlender Sonnenschein. Schnell wird noch eine Suppe zur Stärkung gekocht und dann ab zur Hängebrücke. Ziemlich cool. Dann gehen wir durch den kleinen Park und kommen auch zu einem Wasserfall. Das war jetzt genau das Richtige. Weiterfahrt nach Tauranga Bay zur Seelöwen Kolonie. Am Parkplatz angekommen sieht es gar nicht so danach aus. Wir gehen ein Stück den Weg entlang und da sind wir schon. Anfangs sind wir enttäuscht und sehen keine einzige Seelöwe, dann nach genauerem Hinsehen sehen wir gleich ein paar. Hier könnte man stundenlang dastehen und die Tiere beobachten. Besonders süß sind die ganz kleinen, die sich noch ganz vorsichtig vorwärts in Bewegung setzen und sich ganz langsam ins Meer trauen. Die Großen wirken da schon sicherer und gleiten fast schon über die Steine. Richtig schön. Auch der Strand, das Meer, der Wald, das Grüne, die Steine - ein sehr harmonisches Bild. Wir beschließen noch ein Stück weiter zu fahren und kommen zu den sogenannten Pancake Stones, da die Steine aussehen wie übereinandergestapelte Palatschinken. Ein wahres Naturphänomen, die Formation entstand durch das Meer, den Wind und sauren Regen. Es wird schon Abend und wir suchen uns den nächsten Campingplatz. Na gut noch eine dreiviertel Stunde Autofahrt und dann haben wir einen gefunden. So und jetzt Gute Nacht Neuseeland, Guten Morgen Österreich!