Kia Ora - Möge es dir gut gehen!, wird als Begrüßung und als Verabschiedung auf Maori verwendet
Ich glaube, man bräuchte 2 Wochen um alle Aktivitäten in Queenstown zu machen. Naja leider, oder auch Gott sei Dank haben wir nicht einmal einen Tag. (doch auch sehr kostspielig) Diese Stadt, ist das richtige für Adrenalinjunkies. Hier wurde auch das Bungeejumping erfunden und das merkt man. Man kann wirklich alles machen, Bungeejumpen, Zipline, Extreme Zipline, Mini Golf, Gondelfahren, Boot fahren, Ski fahren, Tandem springen, Skydive und so weiter. Landschaftlich wunderschön, direkt am See gelegen, eingebettet in eine Landschaft, wie aus Herr der Ringe. Hier wurden auch einige Szenen für den Film gedreht. Wir kommen vormittags hin und es ist perfektes Wetter. Auch in unserem Auto wird es jetzt nachtsüber schon etwas wärmer und es wird immer gemütlicher im Auto, oder man gewöhnt sich einfach daran. Wir freuen uns sogar abends dann richtig auf unser Auto und unser Kofferraumwohnzimmer. :-) So in Queenstown spazieren wir durch diese kleine Stadt, mit nicht einmal 20.000 Einwohnern. Obwohl das für die Südinsel schon eine große Stadt ist, immerhin wohnen hier gesamt ca. 1 Million Menschen. Wir entscheiden uns für eine ThunderJet Boot fahrt. Passt mehr oder weniger ins Budget, dauert 1 Stunde und man kann dabei auch die Landschaft genießen. Im ThunderJet wird rockige Musik gespielt, es fahren nicht sehr viele mit, passen aber auch nicht viele ins Boot. Es geht los mit der ersten 360 ° Drehung im Boot. Ziemlich verrückt, man muss sich wirklich sehr gut festhalten und mit dem Gewicht dagegenstemmen, um nicht komplett herumzurutschen. Beim ersten Mal habe ich das etwas unterschätzt. Beim zweiten Mal wird's schon besser und es macht richtig Spaß. Man fühlt sich wie Crocodile Dundee. Der Jet beschleunigt auf bis zu 90 km/h und die 360 ° Drehungen sind sowieso komplett wahnsinnig. Der Fahrer steuert auch immer genau auf ein Hindernis zu und man denkt schon, dass kann sich nicht mehr ausgehen und dann reißt er den Lenker noch um. Daniel ist komplett begeistert und möchte am liebsten selbst fahren. Naja lieber nicht. Nach der turbulenten Fahrt gönnen wir uns noch einen Burger bei Fergburger, der Burgerladen in Queenstown. Man steht schon mal Schlange beim Bestellen und dann Wartezeit auf einen Burger 15-20 Minuten. Ist aber ohne Bedienung und wir sitzen da weil in der Sonne und sind schon gespannt auf den Burger. Unser Fazit (für uns natürlich Veggie): Ganz gut, aber da können auch andere mithalten.
Dann geht's weiter nach Lumsden, Fahrzeit so ca. 2,5 Stunden zu einem kostenlosen Campingplatz - ein Parkplatz der einmal ein Bahnhof gewesen sein durfte. Super und alles da. Wir versuchen uns Kaspressknödel zu kochen, mit dem Gaskocher gar nicht so einfach, aber es gelingt. Das Wetter wird jetzt immer wärmer und wir haben ja keinen Kühlschrank im Auto; bis jetzt hat das ganz gut geklappt aber jetzt leiden unsere Lebensmittel schon etwas drunter. Also vor allem Butter & Käse hat das warme Wetter nicht so gut gefallen. :-)
Am nächsten Morgen ist es wieder ziemlich frostig im Auto, nach einem schnellen Frühstück fahren wir gleich der Sonne entgegen Richtung Milford Sound. Die Straße dorthin ist schon ein Highlight, man fährt ca. 2,5 Stunden durch eine sehr kurvenreiche Gegend und man könnte ständig stehenbleiben um Fotos zu machen. Man muss den ganzen Weg auch wieder zurückfahren, da man dann am Ende der Straße ankommt und es gibt eben nur die eine Straße. Bevor die Fahrt beginnt, kaufen wir noch ein paar Lebensmittel, denn einen Supermarkt findet man in Milford Sound nicht. Wir kaufen uns eine Flasche Wein für den Abend. Interessant, das man hier erst ab 25 Jahren Alkohol kaufen darf. (Für uns, als Österreicher kaum vorstellbar.) Die freundliche Verkäuferin sagt zu Daniel, dass sie von ihm keinen Ausweis braucht, er schaut eh schon älter aus als 25. Gut, in Neuseeland werden aber immer beide kontrolliert. Ich habe natürlich keinen Ausweis dabei und sie meint, ich schaue nicht aus wie 25, ob ich den Reisepass mithabe. Na gut, ich laufe zum Auto, hole den Reisepass und die Dame meinte, sie hätte mich erst für 22 gehalten. Schönes Kompliment.
So jetzt geht die Fahrt wirklich los. Wir bleiben bei ein paar "Lookouts" stehen, sehen einige Kiwis, beobachten Keas (Bergpapageien, ich glaube
sogar die einzigen weltweit), fahren vorbei an blühenden Sträuchern, schneebedeckten Bergen, Wasserfällen - einfach wunderschön. Dann gibt es eine Wanderung "Key Summit" von ca.
3 Stunden und wir beschließen diese zu machen. Es geht steil bergauf und es tut richtig gut, wieder mal länger zu gehen. Ca. 400 Höhenmeter gilt es zu überwinden, anfangs durch den Regenwald und
dann immer weiter rauf, bis die Sonne herunterbrennt und es immer steiler wird. Oben angekommen, weiß man wieder für was man sich die Anstrengung antut. Unglaublicher Ausblick auf die Berge, auf
die schneebedeckten Gipfel, auf die Straße unten, auf die Flora & Fauna. Wir sind beeindruckt und die Südinsel hat uns endgültig in ihren Bann gezogen. Dann geht's wieder runter und wir
fahren weiter durch einen fast dunklen Tunnel und dann sind wir auf den einzigen Campingplatz in Milford Sound angekommen. Die Milford Sound Lodge, es wird empfohlen vorher zu reservieren, haben
wir auch gemacht um nicht dann wieder zurückfahren zu müssen. Der Campingplatz ist mitten im Regenwald gelegen und wunderschön. Sicher der teuerste Campingplatz auf unserer Neuseelandreise für 30
Dollar pro Person, aber man hat ja keine andere Wahl wenn es nur einen gibt. Die Räumlichkeiten sind wirklich sehr schön und die Lage ist traumhaft. Wir schlafen gut und am nächsten Morgen geht's
wieder nach einem guten Frühstück weiter. In Queenstown haben wir für heute eine Schifffahrt gebucht um 10:30 h. Was wir so gehört haben ein "must do" jeder Neuseelandreise.
Schon alleine die Fahrt bis dorthin ist atemberaubend. Der Parkplatz ist ein Stück von der Schiffsstation entfernt, aber nach 10 Minuten Fußweg sind wir dort beim Check - in. Wir sind etwas
früher dran und trinken noch einen Tee. Dann geht's los aufs Schiff. Wir haben uns extra für eine frühere Abfahrt entschieden, da die Mittagsschiffe ziemlich voll sind und auch der Parkplatz ist
voll von Leuten, wie wir wieder vom Schiff runterkommen. Etwas frisch ist es durch den Fahrtwind, das Meer bzw. der Fjord unglaublich ruhig und eine Wahnsinnsidylle. Wir fahren auf das offene
Meer hinaus "Tasman Sea". Die Kulisse könnte nicht schöner sein. Ein besonderes Highlight sind sicher die vielen Pinguine, die neben uns schwimmen oder gerade an Land gehen. Es
sind ganz besondere Pinguine "Tawaki Pinguine" oder auch Gelbaugenpinguine, nein die haben keine gelben Augen, sondern sind nur am Kopf so gezeichnet. Diese kleinen süßen
Pinguine werden nur bis zu 30 cm groß. Sooo süß. Tauchen können die Kleinen bis zu 130 m tief. Nicht schlecht. Wunderschön Pinguine in der freien Natur zu beobachten. Dann fahren wir wieder
zurück und fahren am Seelöwen Felsen vorbei. Dieser wird zurecht so genannt, 15 kleine Seelöwen liegen auf einem Felsen, einer streckt sich, der andere gähnt gelangweilt und wir
können alle von unserem Boot aus beobachten. Ein weiteres Highlight ist noch der Wasserfall, der so um die 150 m hoch ist und man fährt sehr nahe ran mit dem Boot. Eine nasse Geschichte, aber
auch unglaublich imposant so nahe vor dem Wasserfall zu sein. Zum Glück haben wir uns die besten Plätze, ganz vorne am Boot gesichert. Zwar sicher der windigste und kälteste Platz, aber das
frieren lohnt sich. Milford Sound ist eine der nassesten Gegenden überhaupt, daher ist die Natur auch so unglaublich. Es regnet hier 200 - 250 Tage im Jahr und es regnet sehr viele Mengen, (7-9
Meter pro Jahr an Niederschlägen) mehr als im Amazonas Regenwald. Milford Sound ist ein echter Fjord, der durch die Gletscher rundherum entstand. Die Gletscher haben sich nach der Eiszeit
zurückgezogen und das Gebiet wurde vom Meerwasser überflutet; 300 Meter ist der Fjord tief. Je nach Tiefe des Fjords ist hier somit eine Süßwasserschicht über dem Salzwasser und dies bietet
Lebensraum für Tiefseetiere, nur wenige Meter unterhalb der Oberfläche. So und von dem kurzen physikalischen Ausflug wieder zurück zum Wetter. Wir sind die Glücklichen, die an einem wahrlichen
Bilderbuch Wetter hier sind. Es ist nicht einmal eine Wolke am Himmel. Wir könnten glaube ich mit den Fotos, sofort in Postkartenproduktion gehen.
Piopiotahi ist das Maori Wort für Milford Sound, das auch gerne und auch zurecht als das achte Weltwunder bezeichnet wird. Dann steigen wir vom Schiff ab und schauen uns noch auf dem einzigen Unterwasserobservatorium Neuseelands um. Es ist ein Gebäude am Fjord, so Art großes Floss und man kann dort 10 m in die Tiefe gehen um das Unterwasser geschehen zu beobachten. Wurde eigentlich für wissenschaftliche Zwecke erbaut und jetzt auch für alle zugänglich. Ziemlich cool. Wir sehen auch die schwarzen Korallen, das wie man erwarten würde keine Pflanze, sondern ein Tier ist. Nach einer dreiviertel Stunde geht's wieder zurück aufs Boot und zurück zum Hafen. Wir haben uns für eine Tour der Southern Discoveries entschieden und es dauerte 3 Stunden. Können wir nur so weiterempfehlen. Wenn man selbst mit dem Auto anreist nach Milford Sound, rechnet man am Besten eine Nacht dort, am gleichen Tag die Strecke hin und zurück zu fahren ist fast nicht machbar. Jetzt sind wir gerade beim weiterfahren Richtung Südküste, wo wir hoffentlich noch mehr Pinguine antreffen werden. Mal schauen, wo wir heute schlafen. Aja und man merkt immer wieder, das Neuseelands Straßen anders sind. :-)