Kings Canyon

Wir sind am frühen Nachmittag im Watarrka Nationalpark angekommen und schauen uns mal am Kings Canyon um, der auch gerne als Grand Canyon Australiens bezeichnet wird. Aja bei der Hinfahrt, haben wir noch einen Papagei namens Charlie kennengelernt, ein sehr redefreudiges und interessantes Kerlchen. Aber jetzt weiter zum Kings Caynon, es ist ziemlich heiß und dadurch ist auch nur noch eine kurze Wanderung von 2-3 km möglich, die anderen Routen sind aufgrund der Hitze gesperrt, zurecht wie wir finden. Ein paar haben sich zwar über das Absperrgitter getraut und gehen den längeren Walk dennoch, wir werden das erst morgen in der Früh machen. Der kurze Walk ist ganz gut um sich einen Überblick zu verschaffen und um sich einfach die Beine zu vertreten, von dem langen Autofahrten. Danach fahren wir an den Campingplatz, die Auswahl ist sehr begrenzt, da es nur einen gibt der ca. 10 km entfernt ist. Naja, der Campingplatz ist bisher der teuerste und leider auch eine der schlechtesten. Sanitäranlagen sehr ungepflegt und es wirkt irgendwie alles sehr veraltet und eingeschlafen. Naja, zur Abkühlung geht's in den Pool, der auch dringend mal gereinigt gehört. Auf dem Areal treiben sich auch sehr viele Dingos und Wildhunde herum. Sind eigentlich sehr zahm und harmlos, nur die Schuhe sollte man nicht draußen stehen lassen. Wie alle Hunde, knabbern auch diese die Schuhe gerne an. Wir genießen den Nachmittag bzw. Abend, laden alle unsere Geräte auf und dann geht's nach einer etwas schlaflosen Nacht (laute Dingos und Japaner) wieder zurück zum Kings Canyon. Heute in der Früh ist der Kings Canyon Rim Walk noch nicht gesperrt und es geht gleich mit einem sehr steilen Aufstieg los. Perfektes Morgen Workout, und das von einer eigentlich Nicht Sportlerin, aber ich muss gestehen es macht mir immer mehr Spaß. :-)

Der 6 km Rundweg führt einen vorbei an teilweise über 100 Meter hohen Felswänden mit einem wunderschönen Farbenspiel mit verschiedenen Rot, Gelb und Weißtönen. Es gibt auch ein paar Lookouts, also Ausblicke, die man jedoch immer nur mit etwas Umwegen erreicht, waren auf jeden Fall sehr sehenswert. Nach dem Aufstieg geht's auch wirklich gut voran und es ist ein leichter Wanderweg. Ein Highlight ist noch der sogenannte Garden of Eden, wo sich ein Art Wasserloch befindet, wo sich viele Vögel erfrischen. Ein wunderschöner Platz, gerade recht für eine Pause. Es sind ziemlich viele Leute unterwegs, vor allem viele Touren. Wir haben noch dazu großes Glück, denn nach genauerem Hinsehen entdecken wir ein Rock Wallaby, also eine Känguruart und dann kommen uns noch 2 Euros entgegen, eine Art Bergkänguru, die sind ziemlich riesig. Das Wetter ist optimal, es regnet leicht am Anfang des Weges und dann kommt auch immer wieder die Sonne raus. Fürs Wandern wirklich perfekt, da es noch nicht so heiß ist. Nach unserer 3 stündigen Wandertour fahren wir nochmal kurz zum Campingplatz, um nochmal eine kalte Dusche zu nutzen und dann geht die Autofahrt weiter. 

 

Wir sitzen dann den weiteren Tag eigentlich nur noch im Auto. Tanken wird immer wieder zu einer schmerzhaften Erfahrung, weil wir irgendwie ständig tanken müssen und es auch gerade an abgelegenen Orten ziemlich teuer werden kann. Daniel hat sogar schon nach einem Studentenrabatt gefragt, der Mitarbeiter meinte nur, dass es ein ziemlich weiter Weg ist, den Sprit hierhin zu bringen. Na gut, auch wieder wahr. Naja was solls, tanken bleibt uns sowieso nicht erspart. Unser nächstes Ziel ist Alice Springs. Wir wollen aber nicht mehr weiterfahren und bleiben 60 km vor Alice Springs auf einem Parkplatz stehen, um dort auch die Nacht zu verbringen. Wir sind scheinbar die einzigen und sehen dort auch noch einen unglaublich schönen Sonnenuntergang. Der Parkplatz selbst ist etwas eng, Toiletten sind vorhanden und ganz ok. Man wird immer genügsamer. Am nächsten Morgen fahren wir dann gleich nach Alice Springs. Alice Springs, kann man glaube ich so sagen, ist die einzig größere Stadt im Outback - die nächste Stadt von hier liegt ca. 1.500 km entfernt. Hier leben in etwas 30.000 Menschen und die Infrastruktur bietet wieder alles, was man braucht. Wir kaufen wieder Nachschub an Essen und Trinken und alles was unterwegs so ausgegangen ist. Die nächste Stadt ist für uns dann schon wieder Darwin, wo unsere Australien Reise auch schon wieder zu Ende geht. Die Zeit vergeht irgendwie ziemlich schnell für uns. 

Wir legen heute einen Tag ein um ein bisschen am Pool zu liegen, den sehr schönen Campingplatz zu genießen und einfach etwas Kraft zu sammeln für die nächsten Tage.

heutige Tageskilometer: 415 

 

Tag 71

 

Wir haben einmal für euch nachgerechnet, und ja wir sind jetzt schon den 71. Tag unterwegs. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht, bald sind wir schon bei der Hälfte der Reise angelangt. Wir starten in den Tag und entschließen uns, uns genauer über die Flying Doctors zu informieren. Hier gibt's eine kleine Ausstellung darüber und ein kurzer Film wird präsentiert. Für uns war das wirklich sehr informativ und gerade wenn man aus einem so kleinen Land wie Österreich kommt, sind die Distanzen hier einfach ein Wahnsinn. Die Royal Flying Doctors wurden eben gerade für diese Entfernungen gegründet, um schneller bei den Menschen zu sein und um sich um medizinische Notfälle zu kümmern. Dieser Service gilt für alle Australischen Einwohner und auch für Touristen. Wirklich eine gute Sache und absolut Notwendig. Danach entscheiden wir uns noch für eine Tour durch den Alice Springs Desert Park. Wir sehen ein paar Dingos, Red Kangaroos (riesengroß), Geckos, viele nachtaktive Wüstentiere, Schlangen und all die Dinge, die sonst noch in der Wüste vorkommen. Ein ganz interessanter Park und unser Highlight war ein Vortrag über Bushmedizin. Also wie man was anwenden kann, natürlich alles Großteils von den Aborigines übernommen und auch interessante Geschichten zu deren Lebensweisen. Faszinierend wie gut diese Menschen mit der Natur umgehen können und was sie alles darüber wissen. Das haben wir leider oft schon verlernt. Wir bekommen noch einen Tipp unbedingt auch noch Richtung Glen Helen zu fahren. Haben wir eigentlich nicht vorgehabt, aber der Guide hat uns das ziemlich schmackhaft gemacht. Na gut, so schnell können sich Pläne ändern. Heute bleiben wir noch eine Nacht in Alice Springs und morgen geht's ab Richtung Glen Helen.