Nach einem sehr langen Tag und einer noch längeren Nacht geht's endlich weiter. Wir kämpfen seit unserer letzten Nacht in Darwin mit ziemlich vielen Insektenstichen und der Juckreiz hat die Wartezeit am Flughafen nicht wirklich verbessert. Aber trotz allem ist die Zeit komischerweise sehr schnell vergangen. Ich habe natürlich wieder etwas am Boden geschlafen, Daniel mag am Flughafen sowieso nicht schlafen. Um halb 4 morgens können wir endlich einchecken und der Flieger geht dann um 06.00 h. Flugzeit waren nicht ganz 4,5 h. Wir fliegen mit der JetAsia Airline und es gibt leider kein Entertainment Programm, also kein Filme schauen. Eigentlich wäre es ideal zum Schlafen nur leider ist die thailändische Dame neben mir wirklich ziemlich krank, wie sie mir selbst erzählt und sie kann kaum zum Husten aufhören. Na gut ich widme mich dann intensiv meinem Rätselheft, hab ich mir extra noch am Flughafen zugelegt. Daniel versucht etwas zu schlafen, schafft es aber auch nicht so wirklich. Dann bekommen wir Essen, um halb 7 in der Früh Pasta mit Gemüse. Naja warum nicht und natürlich Kaffee dazu. Frühstück, einmal anders.
Am Flughafen angekommen sind wir schon müde, aber auch einfach zu neugierig für diese neue Welt. Es ist unser erstes Land im asiatischen Bereich und daher wirklich komplett neu für uns Beide. Der Flughafen selbst ist schon wahnsinnig groß, wunderschön, sehr weihnachtlich und ich glaube dort könnte man Tage verbringen und würde noch nicht alles sehen. Wir suchen die U-Bahn Station, hier MRT genannt und finden diese auch relativ schnell. Wir fahren doch einige Stationen, es ist aber sehr angenehm, sehr ruhig, überraschenderweise wenig los. Heute gönnen wir uns Luxus Pur. Wir fahren zu dem weltbekannten Hotel mit dem Infinity Pool ins Marina Bay Sands. Schon bei der MRT Station ausgestiegen sehen wir Luxus pur. Teure Shops, Casino und das alles gehört zu dem riesigen Hotelkomplex dazu. Wir wissen, dass wir erst ab 15.00 einchecken können, stellen uns in der Schlange an und versuchen unser Glück. Und wir haben Glück, es ist so gegen halb 12 und unser Zimmer ist bereits frei. Backpacker sieht man nicht sehr viele. Unser Zimmer ist im 35.Stock und wir fahren gleich mit dem Lift rauf. Zimmer ist perfekt, schönes und gemütliches King Size Bed, Gartenblick auf einer der Hauptattraktionen Singapurs "Gardens by the Bay", riesiges Badezimmer, Fernseher und einfach alles was man braucht. So schön das Zimmer noch ist, jetzt erstmals rein in die Bademäntel und rauf zum Pool im 57. Stock. Der erste Blick ist atemberaubend, wunderschöne weite Aussicht, riesengroßer Infinty Pool, ein paar Whirlpools, angenehmen Lounge Musik, ja was soll ich sagen, das Zimmer kostet ein Vermögen und ist ja normalerweise nicht unsere Art zu Reisen, aber das muss man einfach gesehen haben. Zu dem Pool haben auch nur Hotelgäste Zutritt und es ist auch gar nicht so überfüllt. Wir gönnen uns einen kühlen Drink, (weils Budget heit eh scho wuascht is :-)) schwimmen eine Runde und entspannen auf einer Liege. Das Wasser ist gar nicht so warm, dafür sind die Whirlpools herrlich warm. Irgendwann können wir uns dann doch noch aufrafen, gehen duschen und machen uns zum ersten Mal auf unserer Reise etwas schicker (was der Rucksack halt hergibt, Daniel sogar mit Hemd und ich schminke mich zum ersten Mal wieder seit Monaten, direkt ungewohnt), wir spazieren durch die luxuriösen Shops, kaufen uns etwas beim Foodcourt und spazieren dann an der Esplanada entlang. Sehr angenehme Temperaturen und man kommt sich etwas vor wie in einer eigenen Welt. Um 20.00 Uhr schauen wir uns die Lichter-, und Wasserspiele direkt vor dem Hotel an und dann später machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Hotel. Die Architektur vom Hotel ist faszinierend, 3 Türme und oben ein Schiff mit dem Pool. Unglaublich. Wir fahren noch mal ganz nach oben, um die Aussicht zu genießen und gehen dann schlafen. Ein langer oder bzw. 2 lange Tage gehen zu Ende. Wir schlafen himmlisch, stehen aber dennoch nicht zu spät auf um nochmal schwimmen zu gehen, direkt am Pool Kaffee und Croissant und diese Aussicht. Was will man mehr? Um 11.00 müssen wir wieder raus aus dem Zimmer und wir haben wirklich erst pünktlich um 11.00 unser Zimmer verlassen. So aber jetzt ins richtige Leben von der 5,5 Millionen Einwohner Stadt.
Chinatown
Unser 2. Tag könnte nicht konträrer zum 1. Tag sein. Wir checken aus und fahren mit dem Bus zu unserer neuen Bleibe, wieder über AirBnB gebucht bei Fam. Beibei. Mit unseren
Rucksäcken am Rücken müssen wir dann doch noch ein Stück gehen und nach unseren Roadtrips sind wir das irgendwie gar nicht mehr gewohnt. Wir haben den Wohnkomplex gefunden, nur stehen wir vor
einem weiteren Hindernis. Leider haben wir keine Stocknummer und auch keine Türnummer. Wir haben nicht daran gedacht nachzufragen. Na gut, wir fragen jemanden, der kann uns aber leider ohne der
richtigen Etage auch nicht weiterhelfen. Wir stehen etwas planlos vor dem Wohnhaus herum und eine Dame kommt auf uns zu. Als erstes wirkt sie nicht sehr interessiert, dann kommt sie nochmal
zurück und fragt uns was wir hier machen. Wir nennen ihr den Namen und erklären ihr unser Problem. Zum Glück kennt die Dame die Familie und sie nennt uns den richtigen Stock und sogar die
Türnummer. Gott sei Dank. Dann fahren wir mit dem Lift in den 12. Stock und hier sind wir. Eine kleine Wohnung, wir haben ein Zimmer, macht alles einen guten Eindruck. Die Informationen wo was
ist, müssen wir uns erfragen und wir bekommen erklärt, dass das WC gleichzeitig auch als Dusche genutzt wird. Also in dem Raum ist einfach ein Waschbecken und ein Duschkopf an der Wand, Abfluss
im Boden und man duscht dann einfach dort. Einmal ganz was anderes. Leben auf engsten Raum.
Wir erholen uns kurz und machen uns dann auf dem Weg nach Chinatown. Zum ersten Mal auf unserer Reise kommen wir uns irgendwie ziemlich fremd vor, man sieht uns natürlich sofort an, dass wir ganz anders sind und fallen irgendwie auf. Wir fühlen uns aber sehr wohl und schnell lässt man sich von einer Straße zur anderen treiben. Viele neue Essensgerüche, viele Räucherstäbchengerüche, eine Sprache, die man nicht kennt und schon gar nicht lesen kann. Essen ist immer eine ganz spannende Sache, man muss sich einfach darauf einlassen und probieren. Wir schauen uns ein paar Tempel dort an und es ist einfach eine faszinierende Welt. Der tiefe Glaube der Menschen, die Räucherstäbchen, die Bräuche, der Buddhismus, der Gesang, die Geschichten und dazu die Menschen, die hier sind um zu meditieren. Man lässt sich schnell von dem ganzen Zauber faszinieren und spürt irgendwie auch eine innere Ruhe, vielleicht natürlich auch nur Einbildung. Uns gefällt es so gut, dass wir bis am Abend bleiben und dann sehr müde in unser Bett fallen.