Welcome to the Jungle

Unser Weihnachten war unspektakulär, einmal etwas anderes, aber auf jeden Fall war es sehr entspannt, ohne dem ganzen Weihnachtswahnsinn. :-) Im Kino war sehr, sehr viel los und es war eiskalt aufgrund der Klima. Auch die Geschäfte hatten alle offen und es waren sehr viele Leute unterwegs, vielleicht auch aufgrund dessen weil Wochenende war. Am nächsten Tag gings dann gleich in der Früh zum Golden Mile Complex, dort begann unsere Busfahrt. Mit etwas Verspätung gings dann los. Der Bus war voll, die Menschen sehr unterschiedlich. Die meisten waren Asiaten und 3 Europäer, 2 davon waren wir. Sitze sind riesengroß und sehr bequem, wir fahren ca. 40 Minuten bis wir die Grenze von Singapur nach Malaysien erreicht haben. Wir müssen alle aussteigen und unsere Ausreise von Singapur im Reisepass bestätigen lassen. Beim Aussteigen fällt uns schon ein Pärchen auf, dass nicht aussteigt und scheinbar schläft. Wir denken uns aber nichts dabei. Passkontrolle war unspektakulär und ging auch relativ schnell. Wir gehen wieder runter, der Bus kommt ein paar Minuten später und wir steigen alle wieder ein. Währenddessen wir einsteigen, beobachten wir wie der Busfahrer mit einem anderen, der vorher noch nicht da war, scheinbar ein Mitarbeiter des Grenzübergangs aussteigt. Etwas komisch aber naja. Natürlich können wir ohne Busfahrer nicht weiterfahren, der Motor des Busses läuft wegen der Klimaanlage, obwohl das dort verboten ist. Uns fällt dann noch auf, dass die 2 vorher schlafenden Passagiere auch fehlen. Wir warten, es vergehen 15 Minuten, es vergeht eine halbe Stunde, es vergeht eine Stunde. Information gibt's keine. Keiner sagt was, wie oder wann es endlich weitergeht. Schließlich haben wir erst den Anfang der Strecke geschafft. Die Dame neben Daniel meint dann, ihr Cousin arbeitet am Grenzübergang und die 2 vorher schlafenden Passagiere haben Probleme mit dem Reisepass, es kann noch Stunden dauern, bis wir hier wegkommen. Vom Busfahrer auch keine Spur. Es stellt sich dann heraus, dass der Busfahrer kontrollieren muss, dass alle Passagiere ausgestiegen sind, hat er aber nicht gemacht. Ob beabsichtigt oder nicht, werden wir wohl nie erfahren. Er spricht sehr schlecht Englisch und ist auch nicht gerade in bester Laune, wenn er mal zu sehen ist. Wir warten und warten. Nach 3 Stunden Wartezeit, da sollten wir eigentlich bald in Kuala Lumpur ankommen, können wir unseren Augen kaum trauen und es kommen tatsächlich die 2 fehlenden Passagiere und der Busfahrer. Es kann endlich weitergehen, aber nicht lange. Ein paar Minuten später kommt schon der nächste Grenzübergang zu Malaysien, ähnlich wie vorher, nur müssen wir jetzt unser ganzes Gepäck mitnehmen. Daniel muss seine Fingerabdrücke scannen, ich komischerweise nicht. Daniel wird auch einige Sachen gefragt, wo und wies weitergeht auf unserer Reise. Ich werde gar nichts gefragt. Schon irgendwie komisch, warum da immer so viele Unterschiede sind. Dieses Mal geht's ohne 3 stündiger Wartezeit gleich weiter.

 

Dann fahren wir ein Stück, so 20 Minuten und wir halten an einem Busbahnhof irgendwo in Malaysien. Die einzige Auskunft die wir bekommen ist, dass wir warten sollen auf einen anderen Bus. Häääh? Eigentlich sollte das eine Direktfahrt werden. Wir warten wieder, steigen aus und steigen in einen anderen Bus ein, mit neuem Busfahrer. Ist vielleicht eh besser so. Die 2 Passagiere, die das alles verursacht haben, haben mit einem Koordinator dort ziemliche Probleme und streiten, doch schon etwas lauter. Aber auch irgendwie verständlich, denn eigentlich sollten wir jetzt schon locker in Kuala Lumpur sein. Dann geht's Gott sei Dank, endlich zügig weiter, die letzten 1,5 Stunden sind noch ziemlich langwierig, weil wir irgendwie ständig im Stau stehen, auch wenn andere Leute ja ganz gern im Stau stehen. :-) Wir haben es geschafft, um kurz vor 16 Uhr hätten wir ankommen sollen, es ist jetzt schon finster und 21 Uhr. Mit Verspätung hatten wir ja gerechnet, aber mit sowas dann auch wieder nicht. Wir schnappen uns ein Taxi und fahren zu unserem Hotel, übrigens ein 4-Sterne Hotel mit Frühstück und wir zahlen für 3 Nächte € 80,- für Beide. Das Hotel macht einen schönen Eindruck, die Zimmer sind dann doch schon sehr in die Jahre gekommen. Es sind schon ziemliche viele Mängel, aber für uns passts trotzdem und jetzt müssen wir dringend ins Bett.

Aja Welcome to the Jungle, war die erste Begrüßung, die wir hörten, als wir in Kuala Lumpur ausgestiegen sind.

 

Wir schlafen lange und gehen frühstücken. Es gibt Reis, Nudeln, chinesische Nudelsuppe und irgendeine scharfe Sauce. Für uns etwas zu deftig, wir können uns noch nicht ganz daran gewöhnen. Für uns gibt's Toast und Wassermelone. Dann nehmen wir unsere Weiterreise in Angriff, wie wir weiter nach Thailand kommen. Wir fragen einmal wegen Flügen nach, doch so kurzfristig zu teuer, dann fahren wir an den Bahnhof, stellen uns an, leider aber bereits alles ausgebucht, erst am 31. könnten wir weiterfahren. Wir wollen aber da schon in Thailand sein. Wir fahren an den Busbahnhof und buchen unsere Weiterfahrt für Donnerstag, Fahrzeit 9-10 Stunden. Wir sind schon gespannt darauf. Öffentliche Verkehrsmittel hier zu nutzen ist ziemlich verwirrend, aber Taxi fahren ist wirklich günstig. Es gibt als Zugtickets hier Token, wir konnten es gar nicht glauben, wie uns diese beim Ticketautomaten entgegenkommen. Dann fahren wir zum Central Market, eine Art Shopping Center mit vielen Ständen und sehr zentral gelegen. Wir schauen uns 2 Tempel an, hier leben wieder sehr unterschiedliche Menschen mit vielen Religionen. Um 06.00 Uhr wurden wir heute schon vom Muezzin geweckt. Die Frauen tragen hier großteils Kopftuch, die Menschen sind sehr freundlich und es sind auch viele Touristen unterwegs. Was uns vor allem auffällt, es ist alles supergünstig. Von Taschen, Shirts, Essen und Trinken, Busfahren, alles einfach unglaublich günstig. Nicht mit unseren Preisen zu vergleichen. Die Gerüche sind immer wieder etwas neues und manchmal wirklich schwierig zu verkraften, einfach sehr ungewohnt und besonders diese Frucht Durian, dies hier an jeder Ecke gibt, riecht für uns sehr unangenehm. In Chinatown ist sehr viel los und es gibt viele gefälschte Waren und alles mögliche zum Essen, die Leute wollen ihre Ware natürlich loswerden und ständig hört man: "Hellooooo meeeiiii Freeeeend." Die Restaurants würden bei uns keine sein. Einfach an der Straßenecke, irgendwie eine Küche, alles offen, gleich neben der Straße und ein paar Plastiksesseln zum Sitzen. Hygienisch würde das bei uns auf keinen Fall durchgehen. Die Häuser sind teilweise sehr heruntergekommen, der Verkehr ist richtig verrückt. Welche Farbe die Ampel gerade zeigt, interessiert hier keinen. Gar nicht so einfach als Fußgänger über die Straße zu kommen. Am verrücktesten sind die vielen Mopedfahrer, die fahren als gäbs kein Morgen mehr. Zick Zack zwischen den Autos, am Gehsteig, überall wo nur ein bisschen Platz ist, oder auch nicht. Wir sind fasziniert von einer Stadt, die so ganz anders ist. Einfach nicht zu vergleichen mit Europa. Dann gehen wir Abendessen, wir essen Nasi Goreng vegetarisch (ein leicht verbrannt schmeckender Gemüsereis, aber sehr lecker) um unter € 2.-. Wie gesagt, die Preise sind unfassbar. Morgen geht's weiter mit unserer City tour, wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet.

 

Ja wir haben heute eine Situationskomik vom Feinsten beim Frühstück erlebt. Beim Frühstück sind auch sehr viele unterschiedliche Leuten und was die Essen, ist für uns einfach etwas befremdlich. Frühlingsrollen, Unmengen von Nudeln, dazu Omelette und Massen von Toastbrot. Die Essenskultur ist hier auch ganz anders, die Meisten essen für uns sehr unappetitlich und die Tische schauen nachher meist aus wie ein Schlachtfeld. Aber ist halt einfach eine andere Kultur, sie werden sich das gleiche von uns denken. Auf jeden Fall haben wir heute Tränen gelacht beim Frühstück. Gleich neben dem Frühstücksraum befindet sich der Pool und eine chinesische Dame ist da irgendwie mit dem kompletten Gewand + Handtasche hineingefallen. Wir haben sie nur gesehen, wie sie von ihrem scheinbar Mann aus dem Pool gerettet wurde und sie komplett nass war. Ich habe wirklich  Tränen gelacht. Das Hotel wird sowieso immer skurriler. Gestern hat das Internet auf unserem Zimmer auf einmal nicht mehr funktioniert, und die Aussage vom sehr jungen Rezeptionisten war, es liegt an unserem Zimmer. Heute funktionierts wieder und die Musik ist gestern am Abend am Gang so laut gewesen von den Lautsprechern, wie wenn unzählige Leute eine Party feiern würden. Gestern Abend saßen wir dann noch am Pool und die Menschen dürften hier mit dem gesamten Gewand gleich in den Pool gehen und sich auch gleich mit Duschgel zu waschen. Geht gleich alles in einem. Dann haben wir eine neue Lieblings App entdeckt Uber, da kann man ganz einfach eingeben, wohin man fahren möchte und es kommt ein Art Taxi, wir glauben Privatfahrer, die dich dann sehr sehr günstig dort hinbringen. Wir fahren zu den Batu Caves, eine Kalksteinhöhle nicht weit von KL (Kuala Lumpur, wird hier gerne abgekürzt) entfernt, wo sich auch mehrere Hindu-Tempeln befinden. 272 steile und sehr enge Stufen führen uns zum Eingang hinauf. Es herrscht momentan Baustelle dort, stört aber nicht weiter. Wieder sehen wir sehr bunte Tempeln, viel Gold und einige für uns sehr ungewöhnliche Rituale, aber durchaus interessant und faszinierend Neu. Unter anderem werden die Statuen mit unterschiedlichen Flüssigkeiten in bunten Farben übergossen oder gewaschen. Wir müssen uns echt mal erkunden, was es mit dem auf sich hat. Auch cool, das sich dort viele Affen tummeln und versuchen an Futter zu kommen. Sind sehr verspielt und sehr viele junge und Baby Affen sind unterwegs. Ziemlich süß diese zu beobachten. Ein Inder möchte unbedingt ein Selfie mit uns machen, naja warum nicht, wir Europäer sind hier richtige Exoten mit unserem Aussehen. An unserem weiteren Tag sehen wir noch den Botanischen Garten, einen schönen Garten mit sehr vielen und vor allem riesengroßen Schmetterlingen, die Petronas Towers (die höchsten Zwillingstürme der Welt) und natürlich das Hard Rock Cafe. Dort lassen wir den Abend ausklingen und morgen steht uns wieder eine spannende Busfahrt entgegen, wir fahren praktisch einmal komplett durch Malaysien, um am Abend in Hat Yai, in Thailand zu sein. Nach unseren Stadttrips freuen wir uns schon auf den Strand, übrigens der Muezzin ruft schon wieder.