Wir beschließen Hong Kong für einen Tag den Rücken zu kehren und in eine weitere visumfreie Stadt zu fahren, nach Macau. Es geht mit der MTR zur Fährstation und dort geht's mit dem TURBOjet nach Macau. Die Fahrt dauert nur 1 Stunde und alle 15 Minuten fährt ein Boot von Hong Kong nach Macau. Ziemlich praktisch, wir bekommen gleich Tickets und müssen nicht einmal 5 Minuten warten um schon einzusteigen. Innen im Boot schaut's eher aus wie in einem Flugzeug, nur noch kälter. Wahnsinn, wie hier immer alles klimatisiert ist. Anfangs ist die Fahrt ziemlich ungemütlich, aufgrund des Wellenganges, wird aber schon nach kurzer Zeit ruhiger. Das Wetter ist heute sehr bewölkt und die Sicht ist auch nicht sehr gut. Reisepass muss man natürlich unbedingt dabei haben, da man aus Hong Kong ausreist und am Abend dann wieder erneut einreist. Es gibt dort auch eine eigene Währung. Interessant ist auch, dass dort unter anderem portugiesisch gesprochen wird und auch die Straßen sind auf portugiesisch angeschrieben. Ziemlich cool, dann entscheiden wir uns für einen Hop-on Hop-off Bus, da wir ja doch nur einen Tag dort sind. Wir schauen uns die Altstadt an, es sieht alles sehr westlich aus und erinnert stark an Europa . Auch die Überreste der Old St. Paul`s, könnten genauso gut in Italien stehen. Wir besichtigen einen Tempel, der mitten in einen Stein hineingebaut ist und dort finden wir auch riesige Räucherspiralen. Dann geht's weiter auf die andere Seite bzw. auf die andere Insel, diese sind mit vielen Brücken verbunden. In dem anderen Teil gibt es vor allem Casinos, Hotelanlagen, Shops und Luxus Pur. Die Stadt wird auch gerne "City of Dreams" genannt, naja man braucht eben viel Glück dazu um im Kasino tatsächlich was zu gewinnen. Wir sind aber beide keine großen Spieler. Wir schauen uns etwas um, lösen unseren Gutschein für Essen ein, war in dem Bus preis inkludiert. Es gibt Reis mit Gemüse und Gemüsesuppe. Dann fahren wir noch zu dem wohl bekanntesten Hotelkomplex "The Venetian" und es sieht wirklich aus wie in Venedig. Wir beide sind ja große Italienfans und Venedig hat für uns eine ganz besondere Bedeutung. Da schwelgt man gerne in Erinnerung, da wir uns in Venedig ja verlobt haben. Der Markusplatz, die Rialto Brücke, ja sogar Gondeln gibt es. Wahnsinn. Es gibt dort auch noch den Eiffelturm, eine Hotelanlage mit Gondeln, verrückte, luxuriöse Architektur und alles was das Luxusherz begehrt. Wir haben genug gesehen und müssen mit dem letzten Bus zurück zum Fährterminal. Wir lernen einen älteren Mann kennen, aus Australien und er erzählt uns, dass er gestern kein Glück im Casino hatte und heute wieder nach Hause fliegt. Er hat abends einen Mann gesehen, der beim Roulette in 5 Spins (Spielrunden) 30.000,- Hong Kong Dollar verloren hat. Er fragte sich, von wo diese Leute das Geld haben, naja er ist der Meinung vermutlich handelt es sich um Mafia- oder Drogengeld ;-) Am Fährterminal angekommen, suchen wir das Gate zum zurückfahren. Wie vorher schon gesagt, es fährt ja alle 15 Minuten ein Boot. Auf unserer Karte steht 19.30, in der Früh wurde uns aber gesagt, dass wir fahren können, wann immer wir wollen, nur die letzte Fahrt ist für uns um 19.30. Hier wird uns das anders erklärt und wir können uns bei den früheren Fähren, nur in der Standby-Line anstellen und probieren ob wir schon früher einen Platz bekommen. In den Standby Linien geht's ziemlich zu, sehr viele Leute und eigentlich keine Chance mehr mitzukommen. Dann wird die Fahrt wieder geschlossen, wenn die maximale Passagieranzahl erreicht ist und man stellt sich wieder wo anders an. Sehr lustig zum Beobachten. Wir probieren es auch, kommen aber erst um 19.30 h mit. Naja, egal. Neben Daniel sitzt eine ältere Dame und ihr Benehmen lässt nach unseren Verhältnissen zu wünschen übrig. Sie spuckt ständig in das "Speibsackerl", aber so grauslich, dass ich das gar nicht mit anschauen kann. Hier ist das auf jeden Fall normal, laut zu gähnen, zu rülpsen und irgendwo hinzuspucken. Naja andere Länder, andere Sitten. In dem Boot hat es wieder gefühlte Minusgrade. EISKALT. Ohne Wärmepflaster, wäre ich verloren. Am Fährterminal angekommen, heißt es wieder anstellen und neu einreisen. Wieder Formular ausfüllen und warten bis ein Zollbeamter alles kontrolliert hat. Mit der MTR nach Hause in unser Apartment und so geht ein Tag im Las Vegas des Ostens zu Ende.