Peking - Tradition & Moderne

Zugegeben wir hatten einen ziemlich holprigen Start mit China, angefangen hat ja schon alles mit diesem Visum, aber diese Geschichte kennt ihr ja bereits. Wir kommen nach einem sehr angenehmen 4 Stunden Flug in Peking an und es ist so gegen halb 9 Uhr abends. Die Einreise hat, wir konnten es kaum glauben, sehr rasch und einfach funktioniert. Wenn man mal das Visum hat, scheint alles ganz einfach zu gehen. Zum, ich habe keine Ahnung wievielten Mal holen wir unsere Rucksäcke und finden 2 Zettel drauf, die uns das Bodenpersonal der japanischen Fluglinie hinterlassen hat. Sie haben eine Botschaft für uns "Happy Wedding Mr. & Mrs. Fanninger". Wir sind fast zu Tränen gerührt, ja Japan hat es uns wirklich angetan. Dann werden wir gleich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholt und die Unfreundlichkeit der Chinesen ist präsenter denn je. Am Flughafen suchen wir den Airport Train um in die Stadt zu kommen und man spricht zwar mit uns, aber eigentlich wollen sie gar nicht. Englisch ist auch wieder mal ein Problem, aber sie bemühen sich auch kaum und schon jetzt vermissen wir die Freundlichkeit der Japaner. So, endlich geschafft, bevors in den Zug geht, noch durch eine Sicherheit Kontrolle. Es gibt hier überall Sicherheitskontrollen, auch bevor man in die U-Bahn einsteigt. Irgendwie gut, aber auch da lauter unfreundliche Leute, die uns anschauen, als ob wir von einem anderen Planeten kommen würden. Na das kann ja heiter werden.

 

Wir fahren in die Stadt und steigen dann in die U-Bahn um. Wieder genervte Blicke und scheinbar haben manche noch nie Europäer mit einem Rucksack gesehen. Es ist schon spät geworden und es ist eisig kalt, auf jeden Fall Minusgrade und kalter Wind. Wir steigen aus der U-Bahn aus und gehen noch ein Stück zu Fuß weiter. Wir fragen bei einem Polizisten nach, ob wir richtig sind. Er kann uns natürlich nicht weiterhelfen. Polizisten stehen hier alle paar Meter und überwachen alles. Auch ein bisschen eigen. Dann kommen wir in eine kleine Seitengasse, ohne Licht, die nicht sehr einladend wirkt. Gut, da müssen wir natürlich rein und entdecken dann endlich das unscheinbare Hotel. Wir checken ein und der an der Rezeption spricht sogar relativ gut Englisch. Wir gehen zu unserem Zimmer und wollen einfach nur schlafen. Es ist eisigkalt im Zimmer, naja kein Wunder, das Fenster ist offen. Wir schlafen diese Nacht ernsthaft mit unzähligen Schichten Gewand und sogar mit Schal und Haube. Am nächsten Tag sagen wir bei der Rezeption Bescheid, dass es einfach viel zu kalt, die Tür zum Badezimmer kaputt ist und die Wand irgendwie auch nicht mehr so gut ausschaut. Wir sind ja jetzt doch 2 Wochen da, preislich kostet das Zimmer 20 Euro pro Nacht, aber ein bisschen wärmer muss es werden. Die Türe wird am gleichen Tag noch repariert, an die Gegebenheiten müssen wir uns wohl gewöhnen und es ist Gott sei Dank schon wärmer geworden im Zimmer. 

 

Mittlerweile haben wir schon ein paar, nicht viele, aber immerhin ein paar freundliche Chinesen getroffen. Das Leben hier ist einfach so viel anders als bei uns. Hygiene, Benehmen und viele andere Dinge - hier treffen wirklich 2 komplett konträre Leben aufeinander. Aja, WhatsApp, Facebook, Instagram, Google und viele andere Seiten funktionieren hier NICHT. Sind von einer riesigen chinesischen Firewall gesperrt. Anfangs dachten wir das Wifi funktioniert hier nirgends, bis wir draufgekommen sind, dass unsere meistverwendetsten Seiten hier einfach geblockt sind. Aber es gibt hier Wege, wie wir gehört haben, dieses zu umgehen. :-)

 

Jetzt haben wir uns schon ein klein wenig eingelebt und waren heute bei dem "Temple of Heaven Park", wunderschöne Gartenanlage, Wetter wird auch schon ein bisschen wärmer und auch die Tempelanlage mit der Architektur und der chinesischen Holzbearbeitung war sehr beeindruckend. Die Leute gewohnt unfreundlich. 

 

Wir haben eine Amerikanerin kennengelernt, die hier seit 3,5 Jahren lebt und die uns die unglaublichsten Geschichten erzählt hat. Trotzdem sie ja doch schon eine Zeit da lebt, kann sie sich nur schwer an das Leben hier gewöhnen und findet auch einiges sehr skurril. Der Verkehr hier ist komplett wahnsinnig, alle fahren irgendwo, Radfahrer, Rollerfahrer, TukTuks, Autos, Busse. Es wird nur gehupt und als Fußgänger hat man hier keine Chance. Man muss schon fast vors Auto rennen, um über die Straße zu kommen. Die meisten hier sind auch mit Strom betrieben und dadurch ist es im Finsteren ziemlich unheimlich, weil man auch nichts hört und die einfach auf dem Gehweg herumfahren wie die Wahnsinnigen. Eine Geschichte die sie uns erzählt hat, ist das die Leute normalerweise im Winter Holzbriketts anzünden, um sich zu wärmen - das stinkt natürlich ziemlich. In diesem Jahr wurde das verboten - das heißt die Luft ist besser, dafür frieren die Leute halt. Ja wir sind sprachlos. Auch das auf Englisch fast nichts angeschrieben ist, hatten wir nicht erwartet und chinesisch können wir nun mal nicht. Ohne Google Maps ist es gar nicht so einfach und mit chinesischen Maps fangen wir auch nicht viel an. Bei den Leuten nachfragen, stellt sich jedes Mal als Fiasko dar. 

 

Heute ist uns auch noch etwas unvorstellbares passiert, wir fragen bei uns an der Rezeption nach, wie wir am besten zur chinesischen Mauer kommen und ob Ausflüge angeboten werden. Er erklärt uns die Möglichkeiten und dann sagt er, wir sollen mit ihm nach draußen kommen, er kann uns noch Informationen geben. Gut, wir gehen mit ihm vor die Tür, er zündet sich eine Zigarette an und wir denken Hmm?? Was soll das jetzt? Dann erklärt er uns, er kann uns einen besseren Preis machen, nur drinnen im Hotel wird alles videoüberwacht und es hört auch jemand mit, darum kann er uns das nur draußen sagen. Die Überwachung hier ist echt unglaublich. Wir sind schon sehr gespannt, was uns in diesem Land noch erwartet.