Am Montag hatten wir uns fest vorgenommen eines der Highlights von Peking zu besuchen "die Verbotene Stadt". Ein riesengroßer Komplex, der sehr geschichtsträchtig ist und an dem Ort, an dem Unmengen von Besuchern jeden Tag hin stürmen. In der Früh ist es bereits eiskalt und ziemlich windig, so um die -6°C. Wir holen uns noch warme Getränke und dann machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Eigentlich ist der Weg gar nicht so weit, aber die chinesischen Fußwege machen einem das Leben schwerer. Da ein Fußgängerübergang, dann kann man wieder nur über die U-Bahn Station auf die andere Straßenseite, dort wieder eine Fußgängerunterführung. Schlussendlich stehen wir bei einer Sicherheitskontrolle an. Hier kommen wir nicht weiter und bevor man zu dem großen Platz kommt und dann auch weiter in die Verbotene Stadt, muss man durch die Sicherheitskontrolle. Es stehen schon einige Leute dort und wir warten dort gut eine halbe Stunde auf den Sicherheitscheck. Durch das Warten im Freien wird es wirklich nochmal um einiges kälter und der Wind ist richtig grausam. Na gut, endlich geschafft, das Beste wir werden nicht einmal durchgecheckt. Die anderen, fast nur Asiaten, schon. Finden wir sehr eigenartig und es ist nicht immer das beste Gefühl so gemustert zu werden, Kinder zeigen auf uns und lachen uns an oder über uns, ist schwer zu deuten. Dann geht's ein Stück zu Fuß weiter, unglaublich viel Sicherheitspersonal und Sicherheitsleute, die sich nicht bewegen dürfen. Wir kommen endlich am Eingang dort an, glauben wir zumindest aber irgendwie schaut das geschlossen aus. Wir gehen noch ein Stück weiter, fragen nach und jetzt wissen wir auch warum das alles geschlossen ausschaut, Montag Ruhetag. Ah, uns geht ein Lichtlein auf. Wir gehen eine Runde dort durch den Park spazieren und werden morgen einen neuen Versuch starten. Den Abend lassen wir in unserem Lieblingskaffee ausklingen, der Kellner ist unglaublich freundlich und kennt uns jetzt natürlich schon. Er schaut irgendwie aus wie die asiatische Version vom Sänger von Folkshilfe. :-)
Neuer Tag, Neues Glück. Das gleiche Spiel wie gestern, etwas wärmer. Wieder durch den Sicherheitscheck, dieses mal werden sogar wir durchgecheckt. Wir befürchten schon das schlimmste, dass wir nun auch ewig bei den Eintrittskarten anstehen müssen. Es geht aber sehr schnell, wir müssen uns gar nicht anstellen und es gibt keine Eintrittskarte, sondern das wird auf den Reisepass draufgebucht. Hatten wir bis jetzt auch noch nicht. Wir nehmen uns einen Audioguide, um etwas über die Geschichte zu erfahren. Ohne ist man dann doch etwas verloren. Sehr beeindruckend, wunderschöne Architektur. So nach der Hälfte fängt mein Ohr vom Audioguide ziemlich zu schmerzen an. Daniel schaut nach, naja kein Wunder ich hab's ja falsch drinnen. Nachher ist es gleich viel besser. :-)
Nach der Verbotenen Stadt suchen wir den Retourweg. Mit den Wegbeschreibungen, überhaupt in englischer Sprache, habens die hier nicht so und chinesische Zeichen helfen uns nicht sehr viel. Ich bleibe kurz bei einem Essensstand stehen und will nur schauen, was es da so gibt. Ich schau nur kurz und gehe weiter. Auf einmal packt mich der Mann vom Stand hinten am Rucksack und will mich nach hinten ziehen. Ich drehe mich reflexartig um gehe dann einfach schnell weiter. Ziemlich unverschämt, aber anlegen will man sich auch nicht mit den Leuten. Oftmals sind wir wirklich sprachlos, wie wir hier behandelt werden, angestarrt werden und manchmal fast wie Aussätzige behandelt werden. Aber man gewöhnt sich etwas daran und wir versuchen es mit Humor zu nehmen. Ja der Rückweg über die Fußgängerunterführung wurde dann auch noch gesperrt, wir gehen ewig lang und wissen nicht wie wir diese Straße überqueren können. Helfen kann und will uns auch keiner, Englisch kann ja keiner. Wir fahren dann ernsthaft super umständlich mit der U-Bahn heim, obwohl es zu Fuß wahrscheinlich kürzer wäre.
Naja Welcome to China.
The Great Wall
Es gibt mehrere Wege von Peking zur chinesischen Mauer zu kommen, per Zug, Auto mieten oder per Reisegruppe. Wir entscheiden uns nach mehrmaligen Überlegen für die wahrscheinlich bequemste Variante per Reisebus. Wir buchen dies in unserem Hotel, das Buchen alleine war schon ein Erlebnis. Der Mann von der Rezeption hat das irgendwie "heimlich" für uns gebucht, dass das Hotelmanagement das nicht weiß, weil er dann für uns einen besseren Preis machen kann. Er kommt zu uns ins Zimmer, um uns das ganze zu bestätigen und uns die Details zu geben, da hier keine Videoüberwachung stattfindet. Sehr skurril, aber es hilft uns Geld sparen. Ja wir gehen einmal von dem schlimmsten aus für den Ausflug und werden positiv überrascht.
Tagwache ist viel zu früh. Wir können beide fast nicht schlafen, weil wir Angst davor haben uns zu verschlafen. Wecker kennen wir ja mittlerweile nicht mehr. Geht alles gut und wir werden pünktlichst um halb 7 gleich in der Straße vom Hotel abgeholt mit einem Reisebus. Angezogen haben wir soviel wie geht, so dass ich mich halt noch annähernd bewegen kann. Guide und Busfahrer sind gut drauf und los geht's. Wir holen einige Leute ab und fahren dann so um die 2,5 Stunden zu dem Abschnitt MUTIANYU Great Wall. Wir bleiben kurz stehen, WC Pause und dann geht's noch ein Stück weiter. Wir sind darauf eingestellt, dass sehr viele Leute dort sind aber es waren sehr wenige unterwegs. Wetter schon eiskalt aber auch sehr sonnig und gute Sicht. Es geht mit der Gondel ein paar Minuten ziemlich steil rauf und dann geht's zu Fuß weiter. Wir gehen auf den Aussichtsturm rauf, ziemlich steiler Aufstieg und sehr viele Stufen. Unsere Kondition war definitiv schon mal besser. Wir genießen unsere Zeit dort sehr und die Mauer ist sehr beeindruckend, ich glaube insgesamt über 8.000 km lang und angeblich kann man das als einziges Baustück, von dem Weltall aus sehen. Oben gönnen wir uns noch einen Tee chinesischer Art, hier wird der Tee ständig noch mit heißem Wasser aufgegossen und nachgegossen. Dann gehts wieder runter und wir treffen wieder unsere Reisegruppe und haben alle gemeinsam Lunch bei Mr. Yuan. Wir sitzen mit Holländern, Mexikanern und Chinesen an einem großen runden Tisch und tauschen Reiseerfahrungen aus. Essen schmeckt sehr lecker, viel verschiedenes Gemüse mit Reis. Dann geht's mit dem Bus wieder zurück und wir kommen so gegen 15.00 wieder in unser Hotel. Ein paar Tage sind wir noch hier und dann geht's schon wieder am Flughafen.
Aja, wir konnten der Versuchung nicht widerstehen und haben die "Bodensee Stube" hier in Peking entdeckt. Es gibt leckere Frittatensuppe, Käsespätzle und natürlich Apfelstrudel. Bedient werden wir von einem Kärntner, der seit 2 Jahren hier lebt. Es fühlt sich an wie zu Hause in einem Wirtshaus zu sitzen. :-)