Zum wichtigsten zuerst - der Reisvortrag von unserem Reiseleiter Martin hat dann sehr spät stattgefunden und unsere Aufmerksamkeit war, naja wie soll ich sagen, nur mehr begrenzt vorhanden. Trotzdem haben wir sehr viel spannendes über Reis erfahren. Am nächsten Tag spüren wir unsere Wadln schon sehr bei jeder Stiege, die wir zur Rezeption hinuntergehen. Muskelkater lässt grüßen, wir frühstücken gemütlich und fahren dann vom Adam`s Peak nach Haputale, 113 km Fahrt warten auf uns. Wir brauchen für diese eigentlich geringe Kilometeranzahl unglaubliche 4,5 Stunden. Unser Fahrer fährt wie ein komplett Wahnsinniger. Er muss anscheinend schnell wieder zu Hause sein. Er legt sich mit einem TukTuk an und die beiden überholen sich ständig, Kräftemessen vom feinsten. Naja, eben Männersache. :-)
Gehupt wird hier ständig, beim Überholen, wenn man an einem Fußgänger vorbeifährt, wenn man jemanden grüßt, wenn Gegenverkehr kommt. Also eigentlich immer. Ein richtiges Hupkonzert. Auf dem Weg bleiben wir bei 2 Wasserfällen stehen, die mehr oder weniger beeindruckend sind.
Nach 2,5 Stunden Fahrzeit, immer auf und ab, auf sehr schlechten Straßenverhältnissen mit riesigen Schlaglöchern, bleiben wir in irgendeinen Nest stehen. Unser Fahrer, der sehr schlecht gebrochenes Englisch spricht, bleibt auf einmal stehen und sagt er kommt in 10 Minuten wieder. Er sagt nicht was er macht, steigt aus und weg ist er. Wir bleiben etwas ratlos zurück, es ist sehr heiß im Auto und wir warten. Es vergehen 10 Minuten, 20 Minuten, unser Fahrer ist noch immer nicht da. Wir müssen alle auch schon dringend auf die Toilette und beschließen unseren Reiseführer Martin im Auto zurückzulassen. Wir anderen vier machen uns auf die Suche nach einer öffentlichen Toilette. Wir fallen sehr auf in dem kleinen Dorf, als einzige Weiße sozusagen und ernten freundliche, verwunderte aber auch etwas komische Blicke. Wir fragen bei dem ersten Laden nach, sie versuchen uns etwas zu erklären, aber leider nicht auf Englisch. Wir gehen weiter und fragen eine Frau mit einem Kind auf der Hand, sie ist sehr freundlich, versteht uns scheinbar auch was wir suchen, erklären kann sie es uns nur in ihrer Sprache. Aber wir können erahnen was sie meint. Daniel hat in der Zwischenzeit auch einen jüngeren Mann gefunden, der uns schon vorwarnt, dass die öffentlichen Toiletten "very dirty" sind, also sehr verdreckt. Naja, was haben wir für eine Wahl. Wir gehen in irgendeine komische Seitenstraße und finden die Toiletten. Wir tasten uns vorsichtig heran und uns wurde nicht zuviel versprochen. Es ist wirklich sehr, sehr verdreckt. Die Toiletten sind am Boden, sind sicher die letzten Jahre nicht gereinigt geworden und der Geruch brennt fast schon in die Augen. Apropos Augen, in dieser Situation gibt's nur Augen zu und durch. Dann machen wir uns wieder auf dem Weg zurück zu unserem Van und unser Busfahrer kommt uns entgegen. Im ersten Augenblick erkennen wir ihn gar nicht, er wirkt sehr verwundert und auch etwas nervös, weil wir hier einfach so herumspazieren. Wieder zurück zum Auto, es ist mittlerweile sicher eine halbe Stunde vergangen, geht die Fahrt weiter. Er erklärt dann auch noch, dass er im Tempel beten war. Naja, das hätte er uns auch gleich sagen können. Endlich in unserer Unterkunft angekommen, werden wir freundlich von einem toten Fisch im Aquarium begrüßt. Wir weisen unseren Gastgeber darauf hin, er meint er ist erst heute Morgen gestorben. Naja schaut eher so aus als liege er da schon länger so herum. Preislich ist unsere Unterkunft ein Wahnsinn, wir zahlen für 2 Zimmer, 5 Personen mit Frühstück um die 27 €. Ja und das ist wirklich der Preis für alle. Dann gehen wir ein Stück runter in das Dorf Haputale, um etwas zu essen und zu trinken einzukaufen. Sehr freundliche Leute, manchmal auch etwas eigenartig, aber im Großen und Ganzen sehr bemüht und interessiert an uns. Von einem Essensstand auf der Straße kaufen wir einiges und es schmeckt alles sehr lecker. Dann lassen wir den Nachmittag bei einem gemütlichen UNO Spiel auf der Terrasse ausklingen. Madeleine verliert leider 3 times in a row.
Dann gibt's Abendessen, es ist alles sehr familiär und es gibt natürlich Reis und Nudeln mit Gemüse, Kichererbsen, Kartoffeln und Papadam. Schmeckt alles sehr lecker und vor allem die Kinder der Familie habens uns angetan. Die Kleinen sind zuckersüß mit ihren riesigen Kulleraugen. Unser Gastgeber ist irgendwie komisch, er wirkt als wäre er nicht ganz bei sich. Wir besprechen noch die Pläne für morgen und es wird noch ein Transfer für morgen für uns organisiert.
Das Ende der Welt in Sri Lanka gefunden
Tagwache wieder zu Früh, um 04.30 h früh aufstehen, 05.00 h werden wir abgeholt. Daniel und ich klopfen um kurz vor 5 einmal vorsichtig an die Nachbarszimmertür, doch da schaut's noch sehr finster aus. Wecker ist aus Zeitverschiebungsgründen ausgefallen. Naja, trotz leichtem Verschlafen, starten wir um viertel nach 5. Wir fahren zum Horton Plains Nationalpark, 30 km weg von uns, Fahrzeit 1,5 Stunden. Wir kommen beim Nationalpark an, müssen Eintritt zahlen (sogar ziemlich viel, 15 € pro Person), das Wetter sieht nicht sehr einladend aus. Wir steigen beim Parkplatz aus, es ist eisig kalt, der Wind geht und es ist so nebelig bzw. bewölkt, das wir uns keine gute Sicht erwarten. Wir kommen zu einem Art Eingang und unsere Taschen werden kontrolliert. Wir haben 3 Getränkedosen dabei, die wir entweder wegschmeißen oder gleich trinken müssen. Na gut Cola und Red Bull auf Ex als Frühstückgetränk. Auch interessant wir müssen die Etiketten der Getränke ablösen, wegen Umweltverschmutzung. Einerseits gut, anderseits auch etwas lächerlich, da hier wirklich fast überall Müll auf den Straßen liegt und es für das Müllproblem scheinbar keine Lösung gibt. Dann geht der Rundwanderweg los, 8 km sind heute zu bewältigen. Es ist noch immer eiskalt und es sind auch schon einige Leute unterwegs. Wir kommen als erstes zum "Little World`s End", einer Klippe mit 270 m Höhe. Das Wetter wird auf einmal schön, die Sonne scheint, die Sicht ist großartig, alles perfekt, nur etwas zu viele Leute sind unterwegs. Dann geht's weiter zum richtigen "World`s End", ein Steilabhang von über 870 m Höhe, von der man sogar bis ans Meer sehen kann. Der Hike hat sich auf jeden Fall schon ausgezahlt. Dort treffen wir auch auf 2 Steirer, schon lange keine Österreicher mehr getroffen. Als letztes Ziel auf der Rundwanderung geht's noch zu den Wasserfällen "Baker`s Falls". Dort frühstücken wir und ein Art Mini Eichhörnchen wittert etwas zu Essen, kommt uns sehr nahe und wir können tolle Schnappschüsse ergattern. Dann geht's noch ein Stück weiter und nach gesamt 4 Stunden kommen wir wieder zurück zu unserem Fahrer, der in der Zwischenzeit auf uns gewartet hat. Dann geht's wieder zurück zu unserer Unterkunft und wir bekommen etwas verspätetes Frühstück um halb 1. Wir verabschieden uns, die Kinder wollen scheinbar mitfahren und setzen unsere Fahrt um 13 h weiter fort. Es geht ins 110 km entfernte Udawalawe, Fahrzeit 3,5 Stunden. Unser Fahrer ist sehr freundlich und fährt auch nicht so verrückt wie der gestrige. Dann schlägt unser Fahrer eine Pause vor und lädt uns zu seiner Schwester ein. Wir dürfen dort die Waschräume benutzen und bekommen sogar einen Tee. Die Gastfreundlichkeit ist wirklich bewundernswert. Auf der Fahrt sehen wir unzählige Teeplantagen; Kühe, die auf der Straße stehen; wildlaufende Hunde, manche liegen gemütlich in der Sonne, manche sind verzweifelt auf der Suche nach Essen; viele Affen; Leute, die auf den Bus warten; viele Straßenstände; viele Kinder und freundliche Gesichter.
In der Unterkunft angekommen, werden wir freundlich begrüßt. Wir werden bekocht, mit natürlich wieder Reis und Nudeln mit Gemüse. Schmeckt wie immer sehr lecker.
Morgen früh heißts wieder früh aufstehen, es geht mit dem Jeep zur Safari in den Udawalawe National Park. Wir hoffen auf einzigartige Momente und vor allem auf viele Elefanten.