Hakuna Matata!

In the jungle, the mighty jungle, the lion sleeps tonight...

 

Wir stehen so gegen 07.00 h auf und los geht's unsere Fahrt Richtung Norden. Am Anfang stehen wir in der Hauptstadt Südafrikas, in Pretoria, etwas im Stau. Wahnsinnig viel Verkehr und ein Autounfall vor uns mit einigen Autos. Dann geht's endlich etwas zügiger voran und die Gegend wird auch immer leerer. Wir fahren vorbei an Blechhütten und man kann gar nicht glauben, dass gerade bei der Hitze hier Menschen drinnen wohnen können. Was uns auch auffällt, viele schwarze Menschen stehen einfach mal so an der Autobahn, manche wirken so als warten sie auf jemanden, manche überqueren sogar die Straße und manche sind scheinbar auf der Suche nach Mitfahrgelegenheiten. Unvorstellbar. Wir fahren und fahren, in der Stadt Vaalwater gönnen wir uns eine erfrischende Eis-Pause. Bald darauf erreichen wir auch schon das Gate, wo wir registriert werden und dann geht's los 18 km holprige Sandstraße. Mit unserem kleinen Hupferl gar nicht so einfach und wir brauchen ewig für diese paar Kilometer. Um 12.00 müssen wir beim West Gate sein und es geht's sich wirklich haarscharf aus. Dieses Stück haben wir etwas unterschätzt.

 

Ein richtiger cooler Safari Jeep unserer Lodge wartet schon auf uns, unser Guide Herbert und der Küchenchef Joseph bringen uns zur Lodge. So eine halbe Stunde Fahrzeit. Nur auf dieser kurzen Fahrt sehen wir bereits Zebras, Affen und Warzenschweine. Dann werden wir von der gesamten Crew begrüßt. Es ist hier alles sehr klein und familiär. Wir sind in der Wild Ivory Eco Lodge. Unser Zimmer ist ein riesengroßes und luxuriöses Zelt inmitten der wilden Natur mit Outdoordusche. Die Lodge ist wirklich direkt im Nationalpark, also nicht durch Zäune oder so gesichert, das heißt man kann das Wildlife direkt miterleben. Es gibt auch nur 4 solche Zelte und momentan sind mit uns 6 Gäste da. Es ist wahnsinnig schön hier. Um 14.00 h gibt's dann bereits Lunch. Wir essen alle gemeinsam. Wir sitzen an einem Tisch mit einem deutschen Pärchen und 2 Norweger. Essen schmeckt hervorragend und dann geht um 15.30 h unsere erste Game Drive Session mit Herbert los. Der Jeep ist super, alles sehr offen und man merkt kaum, auf welchen holprigen Straßen, man da unterwegs ist. Wie soll ich sagen, der Anfang der Tour ist nicht so optimal, das erste Tier was wir sehen, ist ein totes Zebra auf der Straße. Kann ja nur mehr besser werden und uns wurde nicht zu viel versprochen. Herbert wird angefunkt und wir hören nur, dass ein männliches und ein weibliches da ist. Wir machen uns auf den Weg, wissen aber noch nicht zu was für einem Tier eigentlich. Auf einmal fast direkt neben uns, ein Löwe und eine Löwin. Die beiden sind nur wenige Meter von uns entfernt und wirken tiefenentspannt. Ihnen macht das gar nichts aus, dass wir hier mit unseren Jeeps stehen und die beiden beobachten. Atemberaubende Momente und wunderschöne Tiere. Wir dürfen die beiden dann sogar noch bei ihrem Liebesakt beobachten, der allerdings nur sehr kurz dauert und die Löwin ist danach fix und fertig. :-) Der Ranger meint, dass sieht man sehr, sehr selten. Wir fahren weiter und wieder bekommen wir ein Funkzeichen, Geparden sind in der Nähe von uns. Herbert gibt alles und fährt so schnell es geht zu den Tieren. Und dann tatsächlich, wieder ganz nahe vor uns auf einem Erdhügel 4 Geparden. 1 Mutter und ihre 3 Jungen (12 Monate alt). Die Jungen sind sehr verspielt und springen herum und die Mutter beobachtet alles von oben. Wow wir haben wirklich Glück. Auf unserem ersten Game Drive sehen wir noch Elefanten, Zebras, Antilopen, Affen, Nashörner, Schakale, Kudus, Gnus, viele Pumbas (Warzenschweine), nur leider ohne Timon und Impalas (eine Antilopenart). 

Wir können sogar auf einem Platz aussteigen und unseren Sundowner genießen, also unser Sonnenuntergangsgetränk. Oh, du wunderschönes Afrika.

Wir sind ganz zufrieden somit fehlen uns nur noch 2 der Big 5. Zu den Big 5 zählen Elefanten, Löwen, Nashörner, Buffalo und Leoparden. Vielleicht klappt's noch mit den anderen 2.

Es ist schon finster, als wir wieder in die Lodge zurückkehren. Dann gibt's gleich Abendessen, sogar 3-Gänge. Wieder alles sehr lecker und jetzt ab ins Bett. Morgen Tagwache kurz vor 5 um noch vor dem Sonnenaufgang mit dem Game Drive zu starten.


Wir brauchen gar nicht lange fahren, da sind sie schon wieder, die 4 Geparden von gestern. Sie laufen direkt vor unserem Jeep, verspielt wie eh und je und wahnsinnig entspannt. Heute sehen wir auch nochmals Nashörner ganz nahe. Die Geparden waren sicherlich das Highlight unserer Morgentour. Danach haben wir uns ein Frühstück verdient und unser Fahrer Herbert verabschiedet sich in den wohlverdienten Urlaub. Jetzt entspannen wir auf unserer Terrasse und können noch nebenbei die Tiere, die sehr nahe an die Lodge kommen, beobachten.

Zum Mittagessen verwöhnt uns wieder Chef Joseph und um 15.30 startet der abendliche Game Drive mit unserem neuen Fahrer Salamon. Er weiß unglaublich viel über die Natur, die Tiere, Spurenlesen und auch die medizinische Wirkungen der Pflanzen hier. Wir sind wieder auf der Suche nach den Big 5. Wir beobachten viele Elefanten, einer geht direkt vor uns auf dem Weg und macht nach nur ein paar Schritten Pause. Es kostet ihm extrem viel Energie hier rauf zu gehen, da es ziemlich steil ist. Der Guide erklärt uns, er ist auf der Suche nach weiblichen Elefanten. Wir folgen ihm weiter und tatsächlich er findet eine, die lässt ihn allerdings links liegen und haut lieber wieder ab. Sonst sehen wir wieder unzählige Zebras und Antilopen, keine der Big 5 lässt sich heute blicken. Dann bei Dunkelheit wieder zurück zur Lodge und ein 3-Gänge Menü erwartet uns. Mit vollem Magen geht's ab ins Bett, morgen geht's schon um halb 5 auf, Game Drive startet um 5 Uhr.

 

Aber nicht mit den Elefanten. Daniel weckt mich mitten in der Nacht auf und meint Elefanten sind da. Wir schleichen uns langsam raus und leuchten mit unseren Lampen. Und tatsächlich 2 Elefanten stehen direkt vor uns und trinken genüsslich aus dem Pool der Lodge. Wir beobachten sie eine Weile, sie lassen sich gar nicht durch uns stören. Wenn man das Licht abdreht, sieht man nichts, kein einziges Licht, nur die Dunkelheit und die Sterne am Himmel. Dann gehen wir wieder ins Bett und während wir einschlafen lauschen wir den Geräuschen der Elefanten. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass einige kein Wasser hatten, da die Elefanten die Pipeline irgendwie erwischt haben. 

Um 5 Uhr startet der Game Drive bei Dunkelheit und es ist auch noch sehr, sehr frisch. Die Tiere schlafen noch alle und wir sehen die ersten 2 Stunden relativ wenig. Unsere 2 Norweger bringen wir zum Gate, da die 2 bereits weiterfahren. Wir dürfen noch den Game Drive weiter genießen. Unser Guide bekommt per Funk einen Tipp zugespielt und wir rasen hin. Auf einmal stehen wir vor unzähligen Giraffen, 20 Stück an der Zahl. Wir haben einen tollen Ausblick und können sie genau beobachten, wie sie da so stehen und fressen. Wahnsinn. Dann fahren wir noch ein Stück weiter und wir sehen nochmal Löwen. 1 Löwen & 2 Löwinnen. Sie gehen wirklich direkt vor unserem Jeep vorbei und manchmal ist das schon ein etwas mulmiges Gefühl, den Tieren so nahe zu sein. Sie sind tiefenentspannt und verschwinden im Busch, wie wir erfahren um Liebe zu machen. Das Wetter wäre heute ideal dazu. 

 

Ja, mit den Big 5 ist es leider nichts geworden, aber um Leoparden zu sehen, braucht man echt sehr viel Glück. Es leben auch nur 5 Leoparden dort, also die Chancen sind eher gering. Von den Büffeln gibt es hier auch nur ganz wenige, da die wegen einer Krankheit unter Quarantäne stehen. Aber wir sind trotzdem sehr zufrieden, immerhin haben wir 5 Löwen gesehen (13 gibt es gesamt dort) und 4 Geparden (11 gesamt). Nach einem sehr leckeren und ausgewogenen Frühstück treten wir wieder unsere Retourfahrt Richtung Johannesburg an. Die Wild Ivory Eco Lodge war wirklich traumhaft und sehr empfehlenswert. Günstig war das Ganze nicht, aber es war das Geld wert. Am späten Nachmittag kommen wir in der Nähe vom kleineren Flughafen, Lanseria, an. Wir haben wieder ein AirBnB gebucht und die Unterkunft ist unglaublich. Ein riesengr0ßes, luxuriöses Haus; sehr nette Besitzer und unser Zimmer bzw. der Bereich den wir nutzen dürfen ist riesig und einfach nur vom Feinsten. 

Ein richtiges Luxusanwesen, wie man es aus dem Fernsehen kennt mit Pool, Billardraum, unzähligen Schlaf- und Esszimmern, Fernsehraum, Outdoorküche und und und. Ich glaube ich brauche Google Maps um mich hier nicht zu verlaufen. :-) Morgen in der Früh verlassen wir Johannesburg, wir bleiben aber in Südafrika.

Auf nach Kapstadt. 

 

 

Hier noch ein paar interessante Facts zum Welgevonden Game Reserve: 

- gibt's seit 1993

- über 400 km Sandstraßen

- höchster Punkt: 1.672 m

- 40.000 Hektar Fläche

- über 50 Lodges 

- Big 5: Elefanten, Löwen, Nashörner, Büffel & Leoparden