Nach unserer stürmischen Nacht in unserer Luxusvilla aufgrund von einem Gewitter fahren wir frühmorgens am Flughafen. Dieses Mal an einen anderen, wir fliegen von Lanseria weiter, der kleinere Flughafen in der Nähe von Johannesburg. Wir geben unser Auto zurück, checken ein, frühstücken sehr lecker und schon geht's zum Security Check. Geht alles sehr schnell und die Wartehalle ist vergleichsweise Mini Klein. Es gibt viele Verspätungen, da die Sicht in der Früh sehr bescheiden war. Unser Flieger hebt fast pünktlich ab und wir fliegen so um die 2 Stunden nach Kapstadt. Dort angekommen, das gleiche Prozedere wie an jedem Flughafen. Ab zum Gepäcksband, Rucksäcke abholen und weiter geht's. Schon am Flughafen merken wir wie ernst es mit der Wasserknappheit steht. Wasserleitungen auf den Toiletten zum Hände waschen sind abgedreht, Toilettenspülung soll nur verwendet werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Statt Händewaschen stehen Händedesinfektionsmittel zur Verfügung. Man sieht auch ständige Infotafeln und Ratschläge, wie man weniger Wasser verbrauchen kann um Tag Zero hinauszuschieben. Wir kommen zur Autovermietung und da gibt es scheinbar ein großes Fest. Es gibt gratis Getränke, Snacks und Goodies. Das nennen wir mal einen Empfang. Wir fragen nach und erfahren, dass am Sonntag das große Radrennen (109 km) rund um den Tafelberg stattfindet. Darum sind soviel mit dem Rad als Sportgepäck geflogen. Dann bekommen wir unser Auto, dieses mal noch ein kleineres, aber für 2 Personen braucht man sowieso nicht mehr. Aufgrund der Wasserknappheit werden die Mietautos ebenfalls nicht mehr gewaschen. Wir essen noch einen Happen am Flughafen und fahren dann zu unserer Unterkunft, wieder mal über AirBnB gebucht. Mittlerweile sind wir schon richtige Fans davon. Auf uns wartet eine Pärchen, die beide schon in Pension sind und wir sind die ersten Gäste von den beiden. Es fühlt sich jedes Mal ein klein bisschen wie nach Hause kommen an, alles sehr familiär, wir fühlen uns sofort wohl und spielen mit den beiden Haushunden. Unser Zimmer ist super, unsere Host zeigt uns Bilder von ihren Kindern und das Haus ist sehr geschmackvoll und liebevoll eingerichtet. Feels like Home away from home. Wieder einmal kommen wir in eine fremde Stadt und haben keine Ahnung, was wir uns hier eigentlich anschauen wollen. Wir nutzen den restlichen späten Nachmittag und lesen nach, was wir hier so alles machen können. Und wir finden einiges. Am Abend fahren wir in den nächsten Superspar, kaufen Abendessen und nach einigen Anrufen in die Heimat geht's ab ins Bett. Es fühlt sich hier auch schon sehr wie Zuhause an, alles schon sehr europäisch, viele deutschsprachige Menschen und einen Spar. :-)
Am nächsten Morgen ist das Wetter etwas bewölkt und wir beschließen zur Waterfront zu fahren. Dort verbringen wir den ganzen Tag, es gibt viel afrikanische LiveMusik, viele gut gelaunte Menschen, coole, schicke Lokale, superleckeres Essen, schöne afrikanische Kunst, wir beobachten Seelöwen und die Zeit vergeht wie im Flug. Außerdem besuchen wir ein ziemlich hippiges Stadtviertel namens Bo-Kaap. Hier befinden sich viele Häuser in grellen Farben, steile & vor allem enge Gassen. Dieses Viertel entstand als Siedlung von Kapmalaien, die bis heute die Mehrheit der Bewohner stellen! Aber weiter zur Waterfront. Es gibt auch eine Kunstinstallation um auf die Wasserknappheit aufmerksam zu machen, sehr interessant und gerade uns wird nochmal bewusst, wie wichtig Wasser ist und wie selbstverständlich wir das manchmal hinnehmen. Zuhause brauchen wir uns darüber keine Sorgen machen, wir haben immer Wasser zur Verfügung und können es sogar trinken. Wir versuchen hier auch sowenig Wasser wie möglich zu verbrauchen und alles nicht unbedingt Notwendige zu vermeiden. Auf unseren Reisen sind wir auf jeden Fall schon bescheidener geworden und man braucht oft gar nicht viel um glücklich zu sein.
Um den Sonnenuntergang zu sehen, fahren wir auf den Signal Hill hinauf und wir werden nicht enttäuscht. Daniel meint, es ist einer der schönsten Sonnenuntergänge unserer Reise. (Obwohl er das ehrlicherweise fast bei jedem sagt.) Dann fahren wir zurück, spielen noch etwas mit den Hunden und sind gespannt, was diese wunderschöne Stadt noch für uns bereithält.